E.ON sp. ADRs Aktie
WKN: 909855 / ISIN: US2687801033
03.01.2016 02:30:48
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Kartellamt behält Gasversorger im Auge
FRANKFURT (Dow Jones)--Deutschlands Erdgasverbraucher verschenken nach Einschätzung von Kartellamtspräsident Andreas Mundt mit ihrer niedrigen Bereitschaft zum Anbieterwechsel ihre Marktmacht. "Die Erfahrung aus anderen Märkten zeigt, dass der Preisdruck auf Anbieter wächst, wenn viele Verbraucher bewusst von ihren Auswahlmöglichkeiten Gebrauch machen", sagt Mundt gegenüber der "Welt am Sonntag" Konkrete Ermittlungen des Kartellamts gegen etablierte Gasversorger gebe es derzeit nicht.
Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie im Auftrag der Grünen könnten Gaskunden jährlich 1,3 Milliarden Euro sparen, wenn die Versorger sinkende Beschaffungspreise weitergeben würden. Doch pro Jahr wechselt nur etwa jeder zehnte Kunde den Lieferanten. Die rechtlichen und technischen Voraussetzungen für einen funktionierenden Markt seien vorhanden, betonte der Vorsitzende der Monopolkommission, Daniel Zimmer, gegenüber der "Welt am Sonntag".
Druck auf die Versorger entstehe, wenn die Menschen sich Gedanken über einen Wechsel machen und beispielsweise bei ihrem Versorger nach einem günstigeren Tarif fragten. Wenn das viele tun, würden die Unternehmen reagieren. Direkte Markteingriffe lehnt Mundt ab. Eine Deckelung der Gaspreise würde die Bemühungen von alternativen Gaslieferanten, Kunden über günstigere Preise zum Wechsel des Lieferanten zu bewegen, wieder erlahmen lassen.
Die Stadtwerke-Lobby VKU wehrt sich gegen den Vorwurf der Bereicherung. Zum einen sei nur etwa die Hälfte des Endkundenpreises von den Anbietern beeinflussbar, zum anderen hätten sich zahlreiche Stadtwerke selbst an längerfristige Bezugsverträge zu festen Preisen gebunden und profitierten folglich nicht von der Verbilligung auf dem Weltmarkt, sagt ein VKU-Sprecher.
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl
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January 02, 2016 20:00 ET (01:00 GMT)
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