Gold: Nahe am Siebenwochentief

von Jörg Bernhard

An den Goldmärkten drückt weiterhin die Aussicht auf eine weniger expansive Geldpolitik in Europa auf die Stimmung. In den USA war dieses Umdenken der Notenbanker bereits im Dezember 2015 in die erste Zinserhöhung seit 2006 umgemünzt worden. Starke Konjunkturdaten - insbesondere von den Arbeitsmärkten - lassen derzeit das Interesse an Gold als Krisenschutz abflauen. Von einer nachhaltigen Gesundung der überschuldeten Staaten darf aber lediglich geträumt werden. Dass die europäische Bankenlandschaft für eine neue Finanzkrise nicht sonderlich gut gewappnet ist, liegt auf der Hand. Die jüngsten Bankenrettungen in Spanien und Italien sind hierfür der beste Beweis. Der heutige Handelstag dürfte erneut spannend werden, da die Liquidität aufgrund des US-Feiertags den Goldpreis für stärkere Verwerfungen anfällig macht.

Am Dienstagmorgen zeigte sich der Goldpreis mit leicht erholten Notierungen. Bis gegen 7.50 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 5,10 auf 1.240,30 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Kursrally gerät ins Stocken

Nach acht Tagen mit positiven Vorzeichen weist der Ölpreis im frühen Dienstagshandel niedrigere Notierungen aus. An den Märkten wird nun spekuliert, dass die "Ölschwemme" aus den USA nachlassen könnte, nachdem zuletzt die US-Energiebehörde Energy Information Administration eine rückläufige Ölförderung und Baker Hughes den ersten Rückgang bei der Zahl der US-Bohrstellen seit 23 Wochen gemeldet hatte. Dies bescherte dem Ölpreis eine Kursrally von in der Spitze 12 Prozent. Gewinnmitnahmen sind in einem solchen Umfeld ganz normal.

Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit rückläufigen Notierungen. Bis gegen 7.50 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (August) um 0,23 auf 46,84 Dollar, während sein Pendant auf Brent (September) um 0,27 auf 49,41 Dollar zurückfiel.