Höhere Kurse erwartet |
21.05.2018 20:40:00
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Analysten-Warnung: Die Ölpreise könnten zeitig auf bis 100 Dollar pro Barrel steigen
Venezuela und Iran im Fokus
Einer der Hauptgründe für den möglicherweise anhaltenden Aufwärtstrend beim Ölpreis heißt - den Analysten des Finanzhauses zufolge - Venezuela. Das südamerikanische Land steht am Rande einer Staatspleite und verfügt weltweit über die größten Ölreserven. Die Wirtschaft des Landes ist marode, die Staatsfinanzen am Boden. Die Öllieferungen auszuweiten, würden die gebeutelten Finanzen des Landes entlasten - stattdessen gehen die Lieferungen aus Venezuela stetig zurück. Zu sehr lähmt die wirtschaftliche und politische Krise das Land. Zudem hat die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC), dessen Mitglied Venezuela ist, eine Förderkürzung beschlossen, die das Angebot auf dem Ölmarkt verknappt.
Neben der Krise in Venezuela und der beschlossenen Förderbremse durch die OPEC haben die Experten der Bank of America noch einen weiteren geopolitischen Einflussfaktor ausgemacht, der den Preis für Rohöl weiter nach oben treiben dürfte: Die Sorge um die Folgen von Sanktionen gegen den Iran, nachdem US-Präsident Donald Trump das Atomabkommen mit dem Land aufgekündigt und andere Länder aufgefordert hat, Geschäfte mit dem Iran einzustellen - auch solche, die Öl betreffen. Das dürfte das Ölangebot auf dem Weltmarkt weiter verknappen, denn der Iran soll für rund zwölf Prozent der Gesamtförderung innerhalb der OPEC verantwortlich sein. Kommen die von Trump angekündigten Sanktionen, dürfte dem Weltmarkt rund eine Million Barrel pro Tag weniger zur Verfügung stehen.
Insbesondere angesichts der Unsicherheit über die Auswirkungen der Sanktionen im Iran haben die Bank of America-Analysten für das zweite Quartal des kommenden Jahres ein Kursziel für Brent Crude von 90 Dollar je Barrel ausgegeben. Die Experten warnen allerdings: Sollten sich die Bedingungen im Iran weiter verschlechtern, sei auch ein Preis von 100 Dollar möglich - so hoch hatte der Ölpreis seit 2014 nicht mehr gestanden. Der WTI-Preis werde sich rund sechs Dollar unter dem von Brent einpendeln, so die Experten weiter.
Auch andere Experten sprechen Warnungen aus
Die Bank of America steht mit ihrer Warnung vor einer Ölpreisrally nicht alleine da. Erst vor wenigen Tagen hatte sich Ölexperte und Hedgefondsmanager Pierre Andurand zu Wort gemeldet und sogar Ölpreise von über 300 US-Dollar je Barrel als möglich bezeichnet. Die 100-Dollar-Marke hält Andurand sogar für nötig, um "genug Investitionen außerhalb der USA" anzukurbeln.
Redaktion finanzen.at
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Rohstoffe in diesem Artikel
Ölpreis (Brent) | 79,61 | 0,26 | 0,33 | |
Ölpreis (WTI) | 76,16 | 0,26 | 0,34 |