21.11.2016 11:46:00
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Swisscanto: Klimakonferenz in Marrakesch war ein Erfolg
„Die Klimakonferenz in Marrakesch verlief vergangene Woche in mehrfacher Hinsicht erfolgreich. Sehr erfreulich ist zu konstatieren, dass der zeitgleiche Ausgang der US-Wahl zu keinem Stocken der konstruktiven Gespräche führte."
"Der Wahlausgang hätte durchaus zum großen Störfeuer werden können aufgrund von Donald Trumps Aussagen im Wahlkampf in punkto Klimawandel und dessen Infragestellung. Die Beschlüsse des Klimagipfels von Paris wurden bereits durch 111 von 193 Parteien ratifiziert. In Marrakesch ging es um die Umsetzungen. Hier wurde beispielsweise eine Partnerschaft zwischen Industrienationen und Schwellenländern vereinbart, um den aufstrebenden sowie ärmeren Staaten finanzielle und technische Hilfe zukommen zu lassen. So wird etwa die Europäische Union bei der Finanzierung eines großen Solarkraftwerks in Marokko Hilfe leisten. Bemerkenswert sind auch die in Marrakesch kommunizierten konkreten Klimaschutzpläne mit festgelegten Zielen von den vier wichtigen Nationen Kanada, USA, Mexiko und Deutschland. Hier muss man den USA zugutehalten, dass sie keinen Rückzieher von ihren Plänen machten trotz der Trump-Wahl - insbesondere dank des Einsatzes von Außenminister John Kerry. Positiv zu werten sind auch die Aktivitäten Chinas, die weiter an Bord sind und Trump nicht als Vorwand nutzten, um sich von der Klimaschutzpolitik zu verabschieden.
So kann resümiert werden: Trotz der aufgekommenen Unsicherheit durch die Wahl des neuen US-Präsidenten Donald Trump wird das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius im Vergleich zur Vorindustriezeit zu begrenzen, von der Staatengemeinschaft weiter konstruktiv verfolgt. Bezüglich der Ära Trump ist noch nicht absehbar, ob er tatsächlich Klimaschutz ad absurdum führt. In den USA hängen zum Beispiel Tausende Arbeitsplätze von den erneuerbaren Energien ab. Es ist kaum vorstellbar, dass er diese gefährden will. Wahrscheinlich wird Trump im Amt rationaler handeln als seine Klima-Aussagen im Wahlkampf vermuten lassen. Somit dürfte auch die USA ein Mitstreiter im Kampf gegen den Klimawandel bleiben, wenn auch eine Unsicherheit besteht. Zudem ist in den USA nicht nur die Meinung des Präsidenten relevant. Das zeigte sich auch auf dem Klimagipfel in Marokko, wo der kalifornische Umweltminister und der deutsche Umweltstaatssekretär eine engere Zusammenarbeit vereinbarten, um die Klimaziele zu erreichen. Die zahlreichen positiven Ergebnisse aus Marrakesch und Paris deuten wir auch als unterstützende Signale für den Bereich der nachhaltigen Geldanlagen. Anleger werden durch diese übergeordneten Entwicklungen beim Investieren weiter für Nachhaltigkeit sensibilisiert und fragen sich, ob attraktive Renditen von CO2-intensiven Unternehmen nicht zu einem mittelfristig wirksamen Klimaschutz im Widerspruch stehen.“
Kommentar von Gerhard Wagner, Head of ESG Solutions, Swisscanto Invest

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