02.04.2013 15:43:00
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Portfolio Management Bericht – 1. Quartal 2013
Die fundamentale Lage der Eurozone bleibt vorerst schwierig. Dennoch haben sich zahlreiche Indikatoren in den vergangenen Monaten verbessert und deuten an, dass sich die Erholung fortsetzen wird. Das Tempo bleibt allerdings ein langsames.
Den Marktbeobachtern wird das erste Quartal 2013 sicher nicht als ein besonders ruhiges in Erinnerung bleiben. Das allererste Ereignis, welches mit Argusaugen beobachtet wurde, war die Wahl in Italien. Im Hinblick auf eine möglichst geringe Auswirkung auf die Finanzmärkte, aber auch auf eine Fortsetzung des Reformkurses – welcher in den vergangenen Jahren eingeschlagen wurde – hatte man sich ein entsprechendes Wahlergebnis erwartet. Angesichts der zur Entscheidung gestandenen Kontrahenten waren diese Wünsche keine Selbstverständlichkeit. Das Votum hat leider die Befürchtungen vieler erfüllt, der klare Wahlausgang zugunsten Europas und der notwendigen Reformen blieb aus. Zum Erstellungszeitpunkt dieses Berichts befand sich Italien inmitten von Regierungsverhandlungen. Wenngleich die Entscheidung mit Spannung erwartet wurde – und letztlich auch für Enttäuschungen sorgte – die Finanzmärkte haben zwar volatiler, jedoch im Großen und Ganzen bislang recht entspannt reagiert.
Möglicherweise lag das an der Tatsache, dass ein anderes Land in den Fokus rückte. Die Ungleichgewichte, die innerhalb des zyprischen Finanzsystems aufgebaut wurden, eskalierten und machten eine Zwischenfinanzierung der EZB sowie das vorübergehende Schließen der Banken erforderlich. Nachdem das eine Situation erzeugte, die weder für die EZB noch für die Bevölkerung in Zypern tragbar war, musste eine rasche Einigung mit der Europäischen Union erzielt werden. Entsprechend dieser, werden Sparguthaben zweier zyprischer Banken (der Bank of Cyprus und der Laiki Bank) ab einem Volumen von Euro 100.000,- mit einer einmaligen Steuer belegt (nähere Details sind noch nicht bekannt). Klar ist jedoch, dass der Finanzsektor schrumpfen muss. Dazu gehört die Aufteilung der Laiki Bank in eine Bad Bank, die abgewickelt wird, und eine Good Bank, die zur Bank of Cyprus fusioniert. Letztere braucht mehr Eigenkapital, was Auswirkungen auf Sparer, Aktionäre sowie Gläubiger der Bank haben kann. Was auch immer letztlich als Ergebnis herauskommen wird, der Finanzplatz Zypern wird seine besondere Stellung verlieren.
Einmal mehr hat die Europäische Zentralbank Liquidität zur Verfügung gestellt, natürlich nur unter bestimmten Auflagen. Insgesamt ist jedoch die Menge an Kapital, über welches die Banken verfügen können, rückläufig. Seit Ende Jänner haben sie die Möglichkeit Liquidität aus den längerfristigen Refinanzierungsgeschäften zurück zu bezahlen und haben diese auch genutzt. Etwa Euro 250 Mrd. sind so wieder in den Tresoren der Notenbank verschwunden, die Bilanzsumme ist entsprechend kleiner geworden.
Das amerikanisches Pendant ist noch nicht so weit und kauft nach wie vor monatlich Wertpapiere im Ausmaß von USD 85 Mrd. Ben Bernanke hat erst vor kurzem seine Strategie öffentlich verteidigt, dennoch gibt es schon Diskussionen wann und wie der Ausstieg aus den außergewöhnlichen Maßnahmen erfolgen soll. Eine weitere ökonomische Verbesserung ist die unbedingte Voraussetzung dafür, die Zeichen stehen jedenfalls gut. Die Industrie freut sich über eine gute Auftragslage, der Arbeitsmarkt verbessert sich kontinuierlich, so beträgt die aktuelle Arbeitslosenrate noch 7,7 Prozent und die Situation am Immobilienmarkt entspannt sich ebenfalls. Damit einhergehend steigen auch die Immobilienpreise in vielen Re-gionen wieder an, was die Möglichkeit bzw. den Rahmen für Fremdfinanzierung positiv beeinflusst.

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