Vanguard auf Wachstumspfad: CEO Ramji fördert Innovation beim ETF-Giganten

• Salim Ramji ist seit wenigen Monaten CEO von Vanguard
• Unternehmensphilosophie soll aufrecht erhalten werden
• Fokus auf Wachstum und Innovation

Vanguard mit neuem CEO

Schon im Mai dieses Jahres gab der ETF-Riese Vanguard bekannt, mit Salim Ramji einen neuen CEO für das Unternehmen gefunden zu haben. Laut Pressemitteilung wurde Ramji mit Wirkung zum 8. Juli 2024 zum neuen Chief Executive Officer des Unternehmens und Mitglied des Vorstands ernannt.

Ramji übernahm damit die Nachfolge von Tim Buckley, der wie angekündigt in den Ruhestand trat und seine Position als Vorsitzender und CEO damit niederlegte.

Ramji ist ein erfahrener Finanzmanager mit über 25 Jahren Expertise in den Bereichen Investitionen, Kapitalmärkte und Vermögensverwaltung. Er war ein Jahrzehnt lang als leitender Angestellter bei BlackRock tätig. Zuletzt war Ramji als Global Head of iShares & Index Investing für die Verwaltung eines Großteils des Kundenvermögens und die Weiterentwicklung der iShares-Plattform verantwortlich.

"Es ist eine Ehre, zu Vanguard zu kommen, einer Institution, die ich seit langem bewundere und respektiere. Vanguard hat mich wegen der Klarheit und Beständigkeit der Zielsetzungen des Unternehmens angezogen und ich freue mich sehr darauf, mit dem hervorragenden Führungsteam zusammenzuarbeiten und das Unternehmen in die Zukunft zu führen", so Ramji selbst zu seiner Ernennung.

Unternehmensphilosophie bleibt unverändert

In seiner ersten Rede im Juli beteuerte er die Bedeutung der einzigartigen Struktur und des kundenorientierten Geschäftsmodells von Vanguard. Die Welt verändere sich stetig und die Herausforderungen für die Kunden würden wachsen, weshalb die Arbeit von Vanguard wichtiger sei denn je.
Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, definierte Ramji drei zentrale Schwerpunkte für die Zukunft von Vanguard. Erstens betonte er die kontinuierliche Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden und die Notwendigkeit, sich täglich ihr Vertrauen zu verdienen. Zweitens hob er die Bedeutung der Unternehmenskultur hervor und versprach, Jack Bogles ursprüngliche Vision, allen Anlegern die besten Chancen auf finanziellen Erfolg zu bieten, weiterzuführen. Drittens stellte er in Aussicht, dass Vanguard in Zukunft zeitnah passende Lösungen entwickeln und das Leistungsangebot fortlaufend an die Bedürfnisse der Kunden anpassen werde.

Vanguard vor Wachstum? Pläne des neuen CEO

Wenige Monate nach seiner Ernennung betrat der CEO im September auf einer Konferenz in New York auf, um über die Zukunft des Vermögensmanagements zu sprechen. Ramji, der als erster CEO des Unternehmens von außerhalb kommt, verkörpere in vielerlei Hinsicht das Thema seiner Rede, wie BARRON’s berichtet.
In seiner Rede kündigte Ramji an, dass Vanguard verstärkt auf Innovation und Wachstum setzen werde, insbesondere in einem überraschenden Bereich: dem aktiven Management, mit einem besonderen Fokus auf festverzinsliche Wertpapiere. "Ich denke, wir können das, was Vanguard für die Indexierung geleistet hat, auf aktive festverzinsliche Wertpapiere übertragen und [Kunden] Zugang zu immer besserer Performance bei immer niedrigeren Gebühren verschaffen", erklärte er.
In den letzten Jahren habe das Unternehmen bereits aktiv verwaltete ETFs eingeführt und plant, das Angebot weiter auszubauen, um sowohl Privatanleger als auch Finanzberater besser zu bedienen.

Ramji betonte außerdem, dass das Wachstum von Vanguard weiterhin umsichtig und kostengünstig erfolgen werde, ganz im Sinne der ursprünglichen Philosophie des Unternehmensgründers Jack Bogle. Obwohl Vanguard vor allem für seine passiven Indexfonds bekannt ist, bietet es seit seiner Gründung auch aktiv verwaltete Fonds an, die in Zukunft eine größere Rolle spielen sollen. Zudem investiert das Unternehmen stark in Technologie und künstliche Intelligenz, um sowohl die Anleihenmärkte effizienter zu gestalten als auch den Kundensupport zu verbessern.

Ein wichtiger Fokus liege auf der Expansion im Bereich der Anleihen-ETFs, da Anleger und Berater zunehmend aktives Management bei Anleihen bevorzugen. Vanguard plant, durch die Einführung neuer Fonds und die Rekrutierung von Talenten in diesem Bereich seine Führungsposition weiter auszubauen.
"Wenn man sich das Wettbewerbsumfeld ansieht, ist Vanguard neben BlackRock ein führender Anbieter im Bereich passiver Indexierung", so der CEO. "Ich habe keinen Zweifel, dass das Unternehmen auch weiterhin führend bleiben wird. Aber wenn es wachsen will, muss es darüber hinausgehen. Aktives Management - hier gibt es Raum für die Auflage neuer Fonds."
Wenn es um aktive Strategien geht, sind ETFs heute das bevorzugte Instrument für Anleger und Vermögensverwalter. "Der Großteil der Produktentwicklung findet in ETFs statt, und das meiste davon in aktiven ETFs", sagt Matt Apkarian, Associate Director beim Forschungsunternehmen Cerulli Associates, laut BARRON's.

Die Einführung von Vanguards festverzinslichen ETFs erfolgt zu einem idealen Zeitpunkt, da das Interesse von Anlegern und Beratern an Anleihen in den letzten Jahren parallel zu den steigenden Renditen zugenommen hat, wie BARRON’s erklärt. Viele Berater und Investoren bevorzugen zudem ein aktives Management von Anleihen, da sie der Meinung sind, dass erfahrene Manager aufgrund der Komplexität der Anleihemärkte und der Struktur der Anleihenindexierung, bei der oft verstärkt in die größten Schuldner investiert wird, bessere Ergebnisse erzielen können - ein Ansatz, der nicht immer vorteilhaft ist.

Bei der Auflage neuer Fonds achte Vanguard jedoch streng darauf, dass diese einem echten Kundenbedürfnis entsprechen. "Wenn Vanguard ein Produkt auf den Markt bringt, dann deshalb, weil wir uns dazu verpflichtet fühlen und es auch bleiben wird", so Matthew Piro, globaler Leiter für Aufsicht und Managersuche. "Wir werfen nicht Spaghetti an die Wand und schauen, was hängen bleibt."
Bitcoin hat den Test von Vanguard nicht bestanden und der neue CEO des Unternehmens hat bekräftigt, dass es keine Kryptowährungs-ETFs auflegen wird.

Auf der Vermögensverwaltungskonferenz betonte Ramji abschließend, dass es für das Unternehmen noch viele ungenutzte Möglichkeiten gebe, seinen Kunden beim Anlageerfolg zu helfen. "Sie werden mehr Innovationen sehen", erklärte er, "aber innerhalb der Beschränkungen, die wir bei Vanguard schon immer hatten."

Redaktion finanzen.at

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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Bildquelle: Rokas Tenys / Shutterstock.com

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