JPMorgan lanciert zwei neue ETFs: Boom der aktiv verwalteten ETFs setzt sich fort

• JPMorgan hat zwei neue aktive ETFs mit unterschiedlichen Strategien gelauncht
• Aktive ETFs setzten ihren Boom fort
• Anleger versprechen sich von aktiven ETFs viele Vorteile

Hartnäckige Inflation, anhaltend hohes Zinsniveau, Konjunkturflaute, geopolitische Risiken - zahlreiche Belastungsfaktoren bremsen aktuell die Kauflust der Anleger. Eine zunehmende Anzahl an Investoren versucht deshalb, mittels aktiv verwalteten ETFs (engl. exchange-traded funds) trotz des schwierigen Umfelds ordentliche Renditen zu verdienen. Nun verstärkt JPMorgan seine Ambitionen in diesem wachsenden Segment.

Mit diesen beiden aktiven ETFs will JPMorgan Kundengelder anlocken

Am 14. September war es so weit: JPMorgan launchte mit dem JPMorgan Global Select Equity ETF (JGLO) und dem JPMorgan International Value ETF (JIVE) zwei neue, aktiv gemanagte ETFs. Die beiden Fonds verfolgen unterschiedliche Strategien. Während der Global Select Equity ETF besonders renditeträchtige, global agierende Unternehmen (darunter viele US-Konzerne) mittels eines "Stock Picking"-Ansatzes auszuwählen sucht, konzentriert sich der International Value ETF auf kleinere Firmen in den Emerging Markets - keine US-Konzerne werden den Weg in diesen ETF finden. Es gibt einen weiteren Unterschied zwischen diesen beiden ETFs: Der Global Select Equity ETF wird von nur einem Portfoliomanager - Helge Skibeli - verwaltet, wohingegen dem International Value ETF mit Thomas Buckingham und Harold Yu zwei Geldmanager vorstehen.

So wie alle aktiv verwalteten ETFs müssen sich auch JPMorgans Global Equity ETF und der International Value ETF mit großen Benchmarks messen, woran ihre relative Performance gemessen werden wird. Im Falle des Global Select Equity ETF ist dies der MSCI World, beim International Value ETF dient der JPMorgan International Value ETF (JIVE) als direkte Vergleichsinstanz.

Aktive ETFs boomen

Das US-Geldhaus, das dank der steigenden Zinsen kürzlich einen Gewinnsprung verzeichnete, will mittels dieser neuen aktiven ETFs noch mehr Investorengelder anlocken. Zuletzt verwaltete JPMorgan etwa 120 Milliarden US-Dollar in aktiven ETFs. Dieses Ziel entspricht dem Zeitgeist, erleben aktiv gemanagte ETFs im laufenden Börsenjahr doch einen veritablen Boom. Auch JPMorgan, die größte US-Bank und nach "etf.com"-Informationen der siebtgrößte Emittent von ETFs, ist voll auf den Zug aufgesprungen. So hat JPMorgan zuletzt mehrere Handvoll Investmentfonds in aktive ETFs umgewandelt, da die Nachfrage stark gestiegen ist.

"Unabhängig vom Marktumfeld verlangen die Anleger nach einer aktiven Strategie, die darauf abzielt, die attraktiven Renditechancen zu nutzen, ohne ein unangemessenes Risiko einzugehen", sagte Helge Skibeli, der Portfoliomanager des neuen Global Select Equity ETF, in einer von "etf.com" zitierten Erklärung. Die Statistik gibt Skibeli recht: Während das Volumen passiver ETFs im laufenden Jahr bislang nur um drei Prozent stieg, verzeichneten aktive ETFs ein Wachstum von 14 Prozent. Zuletzt gab es 1.167 aktiv gemanagten ETFs, die zusammen ein Vermögen von 448 Milliarden US-Dollar verwalteten.

Was unterscheidet aktiv verwaltete ETFs von passiven ETFs und Investmentfonds?

Aktiv verwaltete ETFs, die erstmals 2008 aufkamen, müssen sowohl von gängigen (aktiven) Investmentfonds (engl. mutual funds) als auch von passiven ETFs unterschieden werden. Gegenüber den Investmentfonds, die anders als ETFs üblicherweise nicht direkt an der Börse gehandelt werden können, versprechen sich Anleger von aktiven ETFs eine verbesserte Handelsflexibilität, erhöhte Transparenz und geringere Gebühren.

Gleichzeitig sollen aktive ETFs besonders in schwierigen Börsenzeiten eine höhere Rendite bringen als passive ETFs, da hinter den aktiven ETFs - wie der Name bereits impliziert - Portfoliomanager stehen, die mittels unterschiedlicher Ansätze versuchen, eine Outperformance gegenüber dem breiten Markt beziehungsweise einzelnen Regionen, Ländern, Anlageklasse oder Sektoren zu erreichen. In akademischen Kreisen ist es jedoch eine heiß diskutierte Frage, ob es aktiven Geldmanager überhaupt gelingen kann, langfristig stärker als der Markt zu performen.

So wird der Erfolg der beiden neuen ETFs von JPMorgan von Analysten und Ökonomen genau beobachtet werden, um zu ermitteln, ob sie den Anlegern tatsächlich eine attraktive Überrendite bringen. Dem wohl bekanntesten aktiven ETF der Welt, Cathie Woods ARK Innovation ETF gelang dieses Kunststück in den vergangenen Jahren bekanntlich nicht.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Imagentle / Shutterstock.com,TK Kurikawa / Shutterstock.com

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