Hoher Energieverbrauch 12.04.2023 22:41:00

So kämpft Greenpeace gegen den Bitcoin

So kämpft Greenpeace gegen den Bitcoin

• Installation "Skull of Satoshi" soll Kritik an Bitcoin üben
• Schädel aus Elektroschrott mit Laseraugen und Schornsteinen auf dem Kopf
• Community erfreut sich an Gestaltung des Schädels

Furchteinflößendes Kunstwerk

"Skull of Satoshi"- so nennt sich die vom Künstler Von Wong im Auftrag von Greenpeace in sechs Monaten geschaffene Installation. Satoshi ist das Pseudonym des Erfinders der wohl berühmtesten Kryptowährung Bitcoin, die Greenpeace mit dem Kunstwerk für ihren hohen Energieverbrauch kritisieren möchte: Der etwa 3,3 Meter hohe Schädel wurde in aufwendiger Handarbeit aus recyceltem Styropor gefertigt und anschließend mit über 300 Stücken Elektromüll bedeckt. In den Augenhöhlen prangt vor rotem Licht das Logo der Kryptowährung, statt Behaarung finden sich an Kraftwerke erinnernde Schornsteine auf dem Kopf. Mithilfe eines ausgefeilten Beleuchtungskonzepts wurde der Schädel in einem abbruchreifen Gebäude für ein Fotoshooting besonders in Szene gesetzt.

Humorvolle Rezeption in der Community

Die Bitcoin-Gemeinde nahm den Bitcoin-Schädel jedoch nicht als furchteinflößende Warnung vor Technik- und Energieverbrauch, der mit der Nutzung und des Minings der Kryptowährung einhergeht, wahr, sondern zeigte sich eher begeistert von rot leuchtenden Augen und erklärte den Schädel zu einer Art Maskottchen. Bilder des Schädels wurden als Meme-Vorlagen verwendet.

Laut Greenpeace und Von Wong ist der Energie- und Materialverbrauch von Bitcoin immens: Eine einzige Bitcoin-Transaktion soll mit 850 Kilowattstunden so viel Strom verbrauchen wie ein durchschnittlicher US-amerikanischer Haushalt in 29 Tagen, zudem sollen dadurch 480 Gramm Elektroschrott entstehen. Ein Großteil des Energieverbrauchs entfällt dabei auf das Minen der Bitcoins, hier setzt sich Greenpeace für eine Umstellung des Vorgangs auf das energiesparendere Proof-of-Stake-Modell ein - ähnlich wie bei der Kryptowährung Ethereum im September 2022 geschehen.

Kritik an Greenpeace

Auch Nutzer, die sich mit der eigentlichen Botschaft des "Skull of Satoshi" auseinandersetzen, zeigen sich nicht unbedingt überzeugt von den Greenpeace-Vorschlägen. Manche Nutzer etwa gingen darauf ein, dass die Änderung des Funktionsprinzips nur äußerst schwer durchzuführen wäre, andere beurteilten den Energieverbrauch von Bitcoin für zu gering, als dass er in der Gesamtschau ins Gewicht fallen würde. Auch vermuten einige Nutzer wirtschaftliche Interessen hinter der Greenpeace-Kampagne:

Ein Mitgründer des Zahlungsnetzwerks Ripple etwa soll in der Vergangenheit Spenden in Millionenhöhe an die Umweltschutzorganisation getätigt haben - um diese als Werkzeug gegen den Konkurrenten Bitcoin einzusetzen, so die Spekulationen.

Redaktion finanzen.at

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