Pulp Fiction 03.02.2022 22:48:00

Rechtsstreit mit Quentin Tarantino: Miramax-Anwalt warnt in Schreiben vor Risiko für Käufer von nicht autorisierten NFTs

Rechtsstreit mit Quentin Tarantino: Miramax-Anwalt warnt in Schreiben vor Risiko für Käufer von nicht autorisierten NFTs

• Andauernder NFT-Hype: Tarantinos Secret-NFTs mit Pulp-Fiction-Inhalten könnten Millionen wert sein
• Tarantino hat Miramax 1994 fast alle Rechte an Pulp Fiction überlassen
• Abhängig vom Ausgang des Streits müssen zukünftig vielleicht auch die Käufer dieser NFTs Schadensersatz an Miramax zahlen

Der Rechtsstreit zwischen Tarantino und Miramax begann damit, dass Tarantino als Drehbuchautor und Regisseur des Kultfilms "Pulp Fiction" (1994) Anfang November 2021 auf einer eigenen Website namens "tarantinonfts.com" ankündigte, sogenannte Secret-NFTs mit unveröffentlichten Inhalten aus seinem Pulp-Fiction-Drehbuch zu versteigern - ohne Miramax, wo Pulp Fiction produziert wurde, darüber zu informieren.

Secret-NFTs mit Inhalten rund um Pulp Fiction könnten mehrere Millionen Dollar wert sein

Bei Secret-NFTs handelt es sich um NFTs, deren Inhalte zunächst einmal ausschließlich dem Käufer oder der Käuferin zugänglich sind. Das bedeutet, dass Eigentümer von Tarantinos Pulp-Fiction-NFTs selbst entscheiden können, ob sie die geheimen Inhalte über den Film mit anderen Menschen teilen oder für immer für sich behalten möchten. Entsprechend groß dürfte der Andrang auf die NFTs mit geheimen Inhalten zu dem Kultfilm ausfallen. Hinzu kam Tarantinos Ankündigung im Rahmen des "Pure Cinema Podcast" im Juni 2021, bald in Rente gehen zu wollen, was bei Fans das Interesse am Erwerb eines Teils seiner Arbeit umso mehr steigern dürfte.

Da die NFTs versteigert werden sollen, könnten diese beiden Faktoren die Preise also deutlich in die Höhe treiben - und es geht bei populären NFT-Verkäufen um viel Geld: Dem Spiegel zufolge verkaufte etwa die Musikerin Grimes mit ihrer Musik unterlegte Bilder (in NFT-Form) innerhalb von gerade einmal 20 Minuten für umgerechnet 5,8 Millionen Dollar.

Miramax argumentiert: Tarantinos NFTs sind nach Urheberrecht nicht zulässig

Kurz nach Tarantinos Ankündigung erfuhr Miramax von dem geplanten Verkauf und versuchte, diesem mithilfe einer Unterlassungserklärung Einhalt zu gebieten - der Rechtsstreit begann. Anstatt der Unterlassungserklärung jedoch nachzugeben, erweiterte Tarantino wenig später sein Secret-NFT-Angebot. Dies geht aus einer Klageschrift beim kalifornischen Gerichtshof hervor. Dem Mitte November erstellten Dokument zufolge fordert das Filmstudio einen gerichtlichen Prozess und finanzielle Entschädigung für Tarantinos Vorgehen, dem jedoch Stand Mitte Januar 2022 bislang kein Ende gesetzt wurde. Die Kläger argumentieren, der Vertrag Tarantinos mit Miramax zu Pulp Fiction besage, Tarantino überlasse die Urheberrechte für sein Drehbuch dem Filmstudio, behalte aber einige wenige Rechte wie etwa das auf "Print-Publikationen" sowie "Drehbuchveröffentlichungen". Das Generieren und der Verkauf von NFTs fällt den Klägern zufolge jedoch nicht unter diese beiden Rechte.

Käufer gehen mit dem Kauf der Pulp-Fiction-NFTs großes Risiko ein

Da Tarantino die Versteigerungen über die Plattform SCRT Labs Stand Mitte Januar 2022 weiter vorantreibt, hat Miramax’ Anwalt Oded Har-Even von der am Broadway situierten Kanzlei SULLIVAN & WORCESTER LLP am 10. Januar ein über das Portal Deadline öffentlich einsehbares Schreiben an SCRT Labs verschickt. In diesem wird erneut erklärt, dass weder Tarantino noch sein Geschäftspartner SCRT Labs das Recht hätten, die Pulp-Fiction-NFTs zu generieren oder zu versteigern. Vielmehr verstoße dies gegen die Urheberrechte und halte Miramax davon ab, seine eigenen Pläne für Pulp-Fiction-NFTs zu realisieren.

Das Schreiben endet mit einem Absatz, der SCRT Labs darüber informiert, dass das weitere Durchführen der Versteigerungen zu Entschädigungszahlungen gegenüber Miramax führen kann. Außerdem heißt es: "Wir hoffen, dass Sie auch potenzielle Käufer über die Risiken des Kaufs dieser nicht autorisierten NFTs informieren, was beinhaltet, dass die Käufer die NFTs möglicherweise an Miramax zurückgeben müssen und den Preis, den sie für diese NFTs bezahlt haben, einbüßen". Es sei außerdem möglich, "dass die Käufer bei einem späteren Verkauf der nicht genehmigten NFT zusätzlich haftbar gemacht werden können [und der Anspruch auf Schadensersatz entsteht]".

Käufer der Pulp-Fiction-NFTs gehen seit Mitte Januar also das Risiko ein, in der Zukunft hohe Schadensersatzzahlungen an Miramax leisten zu müssen - natürlich abhängig vom Ausgang des Rechtsstreits.

Redaktion finanzen.at

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