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Zahlungen und Darlehen |
26.03.2023 16:16:00
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FTX-Skandal: Sam Bankman-Fried soll 2,2 Milliarden US-Dollar an "Zahlungen und Darlehen" erhalten haben
• Zahlungen und Darlehen an FTX-Mitarbeiter
• Bankman-Fried pocht auf Unschuld
FTX-Crash reißt Branche ins Minus
Das Drama um die insolvente Kryptobörse FTX zieht weiter seine Kreise. Im November vergangenen Jahres gab Gründer Sam Bankman-Fried bekannt, dass die Handelsplattform in den USA Gläubigerschutz beantragt habe und er als CEO zurücktrete - kurz nachdem die Wertpapieraufsicht der Bahamas angekündigt hatte, bestimmte Vermögenswerte von FTX eingefroren zu haben. Im Anschluss standen nicht nur die Kurse zahlreicher Kryptowährungen unter Druck, auch weitere Unternehmen aus der Branche gerieten in Schieflage.
Milliardenzahlungen an FTX-Mitarbeiter
Im derzeit laufenden Insolvenzverfahren nach Chapter 11 wird FTX von den Kanzleien Sullivan & Cromwell, Alvarez & Marsal North America, Perella Weinberg Partners, Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan sowie Landis Rath & Cobb vertreten. Nun kamen millionenschwere Zahlungen an Mitarbeiter des Unternehmens ans Licht, wie FTX in einer Pressemitteilung informiert. Insgesamt wurden 3,2 Milliarden US-Dollar an "Zahlungen und Darlehen" geleistet, hauptsächlich vom mittlerweile ebenfalls insolventen Handelshaus und Schwesterunternehmen Alameda Research, das in den Skandal um FTX verstrickt war.
So viel Geld erhielten die FTX-Manager
Der Löwenanteil der Zahlungen ging an Ex-Chef Bankman-Fried, wie aus den Daten hervorgeht. So soll dieser insgesamt 2,2 Milliarden US-Dollar erhalten haben. Nishad Singh, der ehemalige Director of Engineering der Kryptobörse, konnte sich über 587 Millionen US-Dollar freuen, Mitbegründer Gary Wang erhielt 246 Millionen US-Dollar. Dem ehemaligen Co-Geschäftsführer der Tochter FTX Digital Markets, Ryan Salame, wurden demnach 87 Millionen US-Dollar gezahlt. 25 Millionen US-Dollar gingen an Sam Trabucco, den ehemaligen Co-Chef von Alameda, der Geschäftsführerin Caroline Ellison wurden 6 Millionen US-Dollar überwiesen.
Weitere Gelder für Spenden und Immobilien genutzt
In der Mittteilung wird klargestellt, dass Gelder in Höhe von mehr als 240 Millionen US-Dollar, die für den Kauf von Luxusimmobilien auf den Bahamas genutzt wurden, in diesen Zahlungen nicht enthalten sind. Auch politische und gemeinnützige Spenden der FTX-Schuldner sowie hohe Überweisungsbeträge an Tochtergesellschaften auf den Bahamas, die nicht zu den Schuldnern gehören, seien darin nicht inkludiert. "Obwohl sich einige der mit den Erlösen aus diesen Übertragungen erworbenen Immobilien bereits unter der Kontrolle der FTX-Schuldner oder der staatlichen Behörden befinden, mit denen die FTX-Schuldner zusammenarbeiten, können die Höhe und der Zeitpunkt etwaiger Geldrückflüsse zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhergesagt werden", heißt es weiter. "Die FTX-Schuldner prüfen derzeit, ob sie gegen die Empfänger dieser Übertragungen und deren spätere Erwerber vorgehen können."
Vermutlich längst nicht alle Zahlungen gesichtet
Die FTX als Schuldner vertretenden Kanzleien gehen davon aus, dass im Rahmen der laufenden Untersuchungen weitere Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Übertragungen ermittelt werden, wie es in der Erklärung heißt. Auch sollen die konzerninternen Forderungen zwischen den FTX-Schuldnern und ihren Tochtergesellschaften geklärt werden. Weder Gläubiger noch Schuldner sollten die veröffentlichte Erklärung der finanziellen Angelegenheiten nutzen, um Rückschlüsse auf Forderungen zu ziehen, so die Anwälte.
Bankman-Fried wird Betrug und Verschwörung vorgeworfen
FTX-Gründer Bankman-Fried muss sich außerdem vor Gericht Betrugsvorwürfen stellen. Erst im Februar wurde die Anklage in den USA um vier auf insgesamt zwölf Anklagepunkte erweitert, wie "Reuters" berichtet. Vier davon betreffen Betrug, die restlichen acht Verschwörung. So soll der Ex-CEO mehr als 300 illegale politische Spenden getätigt haben. Im Januar plädierte Bankman-Fried noch auf Unschuld. "Ich habe keine Gelder gestohlen und schon gar nicht Milliarden beiseite geschafft", schrieb er laut Reuters in einem Blog-Eintrag.
Redaktion finanzen.at
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