Devisen: Euro wieder unter 1,13 Dollar - Unsicherheit vor US-Leitzinsentscheid

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag wieder unter die Marke von 1,13 US-Dollar gefallen. Börsianer begründeten dies unter anderem mit den eingetrübten Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten. Zwei Tage vor der wegweisenden US-Leitzinsentscheidung kostete die Gemeinschaftswährung 1,1273 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1320 (Montag: 1,1305) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,8834 (0,8846) Euro.

Dass in Deutschland die Stimmung unter den Börsenturbulenzen und der Wachstumsabschwächung gelitten hat, zeigten am Dienstag die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts. Unter Finanzprofis trübte sich die Stimmung deutlich ein und fiel auf den tiefsten Stand seit November. Für die deutsche Wirtschaft gaben Bankvolkswirte allerdings überwiegend Entwarnung: "Ein Blick auf die Fakten zeigt, dass niedrige Rohstoffpreise und der schwache Euro immer noch das beste Doping für die deutsche Wirtschaft sind", kommentierte Ing-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski.

Derweil ist die Ungewissheit vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) an diesem Donnerstag hoch: Beobachter sind gespalten, ob die Fed das Ende ihrer jahrelangen Nullzinspolitik mit einer ersten Zinsanhebung nach der Finanzkrise einläutet. An den Finanzmärkten wird wegen der weltweiten Börsenschwäche und der Konjunkturflaute in vielen Schwellenländern eher mit einer Verschiebung gerechnet. Allerdings gab zuletzt der Anstieg der Umsätze im US-Einzelhandel denjenigen Anlegern am Devisenmarkt etwas Auftrieb, die mit einem Zinsschritt nach oben bereits an diesem Donnerstag rechnen./la/fbr