15.06.2015 21:18:39
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Devisen: Euro trotzt 'Grexit'-Angst - Schwache US-Daten stützen
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro (Dollarkurs) hat am Montag der wachsenden Furcht vor einer Staatspleite Griechenlands getrotzt. Im New Yorker Handel stieg die Gemeinschaftswährung auf 1,1291 US-Dollar und notierte damit etwas höher als im europäischen Nachmittagsgeschäft. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1218 (Freitag: 1,1220) Dollar festgesetzt.
Im Schuldenstreit zwischen Athen und seinen Geldgebern ist nach wie vor kein Ende in Sicht: Am Wochenende waren Vermittlungsbemühungen der EU-Kommission gescheitert. Die Zeit für Griechenland wird immer knapper, will es mit EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) noch bis zum 30. Juni eine Einigung über die Auszahlung von Hilfsgeldern in Höhe von 7,2 Milliarden Euro erzielen. Voraussetzung ist ein verbindliches Reformprogramm Athens. Bis Monatsende muss Athen 1,6 Milliarden Euro an den IWF zurückzahlen.
Die Folgen eines Austritts des Landes aus dem Euro ("Grexit") würden am Devisenmarkt sehr unterschiedlich bewertet, begründete Lutz Karpowitz von der Commerzbank die geringe Reaktion auf die Griechenland-Meldungen. Er selbst glaubt für den Fall eines Grexit nicht an eine Ansteckungsgefahr für andere Mitgliedsländer der Europäischen Union. Andere Experten verwiesen darauf, dass etliche Hedge-Fonds und andere spekulative Anleger ihre Wetten auf einen rückläufigen Euro-Dollar-Kurs unter dem Strich zurückgefahren hätten.
Zudem halfen die jüngsten, überwiegend schwachen US-Konjunkturdaten dem Euro. Der Empire-State-Index, der die Stimmung in der Industrie des US-Bundesstaats New York misst, trübte sich im Juni überraschend ein. Entgegen den Erwartungen rückläufig entwickelte sich auch die Industrieproduktion, die im Mai den zweiten Monat in Folge zurückging. Lediglich der NAHB-Hauspreisindex stieg deutlicher als prognostiziert. Die Industriedaten sprechen nach Einschätzung der Helaba-Experten gegen eine baldige Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed, welche den Dollar als Anlagewährung gegenüber dem Euro attraktiver machen würde./gl/men
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Devisenkurse
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