Devisen: Euro profitiert von Entspannung im griechischen Schuldenstreit

NEW YORK (dpa-AFX) - Versöhnliche Töne im griechischen Schuldenstreit haben dem Euro (Dollarkurs) am Dienstag Auftrieb gegeben. Zwischenzeitlich schaffte es die Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,15 US-Dollar - im New Yorker Handel kostete sie zuletzt 1,1491 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor noch auf 1,1376 (Montag: 1,1310) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,8790 (0,8842) Euro.

"Es gibt schon zu viele Risse in Europa, um neue entstehen zu lassen", sagte der neue griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras in Rom. Zuvor war schon sein Finanzminister in einem Interview von der Forderung nach einem Schuldenschnitt abgerückt.

Dem Euro kamen außerdem schwache amerikanische Konjunkturdaten zugute. Diese könnten dazu führen, dass die US-Notenbank Fed mit der ersten Zinserhöhung seit Beginn der Finanzkrise noch warte, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Zuletzt hatte der Dollar noch von der im Jahresverlauf erwarteten Zinswende profitiert, welche ihn im Vergleich zum Euro als Anlagewährung attraktiver machen würde.

Die EZB setzt hingegen mit dem angekündigten massiven Kauf von Staatsanleihen auf eine lockerere Geldpolitik - ähnlich wie vielen andere Notenbanken, die damit die schwächelnde Wirtschaft antreiben und einen weiteren Preisverfall verhindern wollen. Zuletzt war die australische Notenbank mit einer Zinssenkung in diesen globalen Wettlauf eingestiegen./gl/he