07.11.2014 12:56:47
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Devisen-Ermittlungen gegen Banken wohl kurz vor dem Abschluss
Von Emily Glazer, David Enrich und Christina Rexrode
LONDON--Im Skandal um Devisenkursmanipulationen steht eine Einigung zwischen Ermittlungsbehörden und Banken offenbar kurz bevor. Die Verhandlungen der Behörden in den USA und Großbritannien mit sieben Großbanken dürften innerhalb der nächsten zwei Wochen abgeschlossen werden, sagten mit den Gesprächen vertraute Personen.
Die Behörden, darunter die britische Finanzaufsicht Financial Conduct Authority (FCA) und die Office of the Comptroller of the Currency (OCC) aus den USA, wollten Strafen von insgesamt mehr als einer Milliarde Britische Pfund verhängen, sagte eine der Personen. Die Behörden ermitteln wegen Manipulationen auf dem Devisenmarkt schon seit mehr als eineinhalb Jahren.
Ziel sei es, bis Mitte kommender Woche eine Einigung zu verkünden. Es könnte aber auch erst übernächste Woche so weit sein, sagte die Person. Es sei außerdem möglich, dass sich auf der Liste der beteiligten Banken noch etwas ändert.
Die derzeit in die Gespräche involvierten Banken sind Barclays, HSBC und Royal Bank of Scotland aus Großbritannien, die Schweizer UBS und die US-Institute Citigroup, J.P. Morgan und Bank of America. Letztere hatte erst am Donnerstag mitgeteilt, dass sie sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit US-Behörden befindet. Einer informierten Person zufolge ist sie auch nur bei einer Vereinbarung mit der US-Behörde OCC beteiligt, nicht bei der britischen FCA.
Gegen andere Banken, darunter auch die Deutsche Bank und Goldman Sachs, wird derzeit ebenfalls noch von Seiten verschiedener Behörden ermittelt, aber wann diese Institute mit den Behörden zu einem Deal kommen werden, ist noch unklar.
Voraussichtlich wird es in den Veröffentlichungen der Behörden die Vorwürfe geben, dass die Banken eine angemessene Überwachung ihrer im Devisengeschäft beschäftigten Mitarbeiter haben vermissen lassen, und dass die internen Kontrollen nicht ausgereicht haben, sagten die Informanten. Einige Institute dürften überdies dafür kritisiert werden, dass sie ihre Mitarbeiter nicht davon abgehalten haben, auf Orders großer Kunden mit ihrem persönlichen Einsatz aufgesprungen zu sein.
Wenn die Einigungen verkündet werden, dürften auch Chatprotokolle veröffentlicht werden, aus denen das unangemessene Verhalten der Händler hervorgehen wird. Das dürfte ein nächster Schlag für die Bankenbranche werden. Viele der in die Verhandlungen involvierten Banken mussten jüngst bereits ihre Beteiligung an der Manipulation von Referenzzinssätzen zugeben und Fehlverhalten eingestehen.
Der britische Teil der Strafen im Devisenmanipulationsskandal wird bei 200 bis 300 Millionen Pfund pro Bank erwartet, insgesamt könnte es auf rund 1,2 Milliarden Pfund hinauslaufen, sagte ein Informant. Das wäre der höchste Wert, den die FCA jemals in einer Ermittlung erzielt hat.
Mindestens zwei weitere US-Behörden, die Commodity Futures Trading Commission und die Notenbank Fed, seien an den Gesprächen beteiligt, sagten die informierten Personen. Es könnte aber sein, dass sie ihre Verhandlungen nicht rechtzeitig abschließen können, um noch Teil des bevorstehenden Deals der FCA und OCC zu werden.
Die Banken wollen die Affäre um manipulierte Devisenkurse möglichst schnell hinter sich bringen und deshalb bald zu einem Deal kommen. Komplett werden sie das mit dem bevorstehenden Abschluss aber nicht schaffen. Das US-Justizministerium verfolgt weiterhin zivil- und strafrechtliche Untersuchungen, die laut mit diesen Ermittlungen vertrauten Personen wohl nicht vor dem kommenden Jahr abgeschlossen werden.
Mitarbeit: Chiara Albanese.
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