Trotz fehlender Impulse 20.09.2018 13:10:41

Darum überspringt der Euro die 1,17-US-Dollar-Marke - Franken unter Druck

Darum überspringt der Euro die 1,17-US-Dollar-Marke - Franken unter Druck

Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1720 Dollar. In der Nacht hatte sie noch bei 1,1670 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1667 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag bleibt der Kalender für Daten aus der Eurozone weitgehend leer. In den USA stehen einige Wirtschaftszahlen an, allerdings eher aus der zweiten Reihe mit geringer Marktrelevanz. Am Abend äußern sich in New York EZB-Chefvolkswirt Peter Praet und in Freiburg Bundesbankpräsident Jens Weidmann.

Unter Druck geraten ist der Schweizer Franken. Die Schweizerische Nationalbank hat ihre extrem lockere Geldpolitik bestätigt. Belastet wurde der Franken durch ihre Aussagen zum Devisenmarkt. Der Schweizer Franken sei nach wie vor "hoch bewertet", so die Notenbanker. Einige Beobachter hatten jedoch erwartet, dass die SNB von einem "deutlich überbewerteten" Franken sprechen könnte. Schließlich hatte der Franken in den vergangenen Wochen gegenüber dem Euro tendenziell zugelegt.

Die SNB orientiert ihre Geldpolitik sehr stark am Eurokurs, da der Euroraum der mit Abstand wichtigste Handelspartner ist. Der Eurokurs stieg nach der Entscheidung bis auf 1,1320 Franken. Zuvor hatte er noch unter der Marke von 1,13 Franken notiert.

Trotz einer Leitzinserhöhung der norwegischen Notenbank ist die Krone zu allen wichtigen Währungen gefallen. Die norwegische Notenbank hat ihren Leitzins erstmals seit sieben Jahren angehoben. Der Leitzins steige um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent. Dies war erwartet worden. Die Krone geriet laut Experten unter Druck, da viele Beobachter erwartet hatten, dass die Notenbank stärkere Zinserhöhungen für die Zukunft in Aussicht stellen könnte.

Das britische Pfund legte hingegen auf breiter Front zu. Im August sind die Einzelhandelsumsätze überraschend gestiegen. Die schwierigen Brexit-Gespräche auf dem EU-Gipfel in Salzburg spielten am Markt hingegen kaum eine Rolle. Sowohl EU-Ratspräsident Donald Tusk als auch die britische Premierministerin Theresa May forderten die jeweils andere Seite auf, sie müsse sich bei den Brexit-Verhandlungen bewegen. Der belgische Regierungschef Charles Michel sagte zu den Ideen von May: "Die Vorschläge sind nicht gut genug, um zu einer Vereinbarung zu kommen."

/jsl/bgf/fba

FRANKFURT (dpa-AFX)

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