Nach Spot-ETF-Zulassung |
04.02.2024 14:44:00
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Bitcoin-Preis wegen Abflüssen aus GBTC unter Druck: JPMorgan warnt vor möglichen weiteren Ablüssen aus dem Grayscale Bitcoin Trust ETF
• JPMorgan-Analyst: Abfluss aus GBTC-Fonds belastet
• Weitere Abflüsse befürchtet
Im Jahr 2021 konnten zahlreiche Kryptowährungen kräftig anziehen, der Bitcoin erreichte ein Allzeithoch. Im turbulenten Jahr 2022 ging es für Bitcoin & Co. dann deutlich bergab, bevor 2023 eine Markterholung folgte, die sich auch zunächst zu Beginn 2014 fortsetzte, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC am 10. Januar die ersten börsengehandelten Bitcoin-Fonds, die direkt in Bitcoin investieren (Bitcoin-Spot-ETFs) zugelassen hat. Am Tag nach der Zulassung stieg der Bitcoin-Kurs in der Spitze auf mehr als 49.000 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 2021.
Inzwischen ist die erste Euphorie jedoch wieder verflogen: Auf der Handelsplattform Bitfinex fiel der Bitcoin-Kurs kürzlich erstmals seit Anfang Dezember letzten Jahres wieder unter die 40.000-US-Dollar-Marke, konnte sich zuletzt aber wieder darüber kämpfen (Stand: 30.01.2024). Ein möglicher Grund dafür ist, dass Anleger bereits mit der Entscheidung der SEC gerechnet hatten und der Kurs somit bereits im Vorfeld angetrieben wurde, sodass die Anleger nach Bekanntwerden der Entscheidung Kasse machten. Zudem könnte der Bitcoin nun umso mehr in den Fokus der Regulierungsbehörden rücken.
Gewinnmitnahmen bei Bitcoin - Abfluss aus GBTC-Fonds belastet
Auch JPMorgan-Analyst Nikolaos Panigirtzoglou hat die jüngsten Verluste des Bitcoins beobachtet und vermutet, dass es infolge der Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs im Zuge einer "buy the rumor/sell the fact"-Dynamik zu Gewinnmitnahmen gekommen sei. Vor allem der Abfluss von 1,5 Milliarden US-Dollar aus Grayscales GBTC-Fonds habe bremsend gewirkt, schrieb Panigirtzoglou am 19. Januar in einem Beitrag auf Linkedin. "Es sieht so aus, als hätten GBTC-Investoren, die den GBTC-Fonds im vergangenen Jahr mit einem erheblichen Abschlag auf den Nettoinventarwert gekauft hatten, um sich für die eventuelle ETF-Umwandlung zu positionieren, nach der ETF-Umwandlung den vollen Gewinn mitgenommen, indem sie sich vollständig aus dem Bitcoin-Bereich zurückzogen, anstatt auf günstigere Spots-Bitcoin-ETFs umzusteigen.", so Panigirtzoglou.
JPMorgan-Analyst befürchtet weitere Abflüsse
Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen und es zu weiteren Abflüssen kommen, könnte das den Bitcoin weiter unter Druck setzen, schrieb der Analyst. Panigirtzoglou und seine Kollegen hatten zuvor geschätzt, dass im vergangenen Jahr "bis zu 3 Milliarden US-Dollar auf dem Sekundärmarkt in GBTC investiert wurden, um den Abschlag auf den Nettoinventarwert zu nutzen." Erweise sich diese Schätzung als richtig, könnte es zu weiteren Gewinnmitnahmen und somit zu Abflüssen aus dem Bitcoin-Bereich kommen, prognostizierte der JPMorgan-Analyst.
Und tatsächlich: Bereits wenige Tage nach Panigirtzoglous Beitrag auf Linkedin, am 22. Januar, schrieb Bloomberg-Analyst James Seyffart auf X (ehemals Twitter), dass dies ein schlechter Tag für Bitcoin-ETFs gewesen sei. "$GBTC verzeichnete heute einen Abfluss von über 640 Millionen US-Dollar. Die Abflüsse verlangsamen sich nicht - sie nehmen zu. Dies ist der bisher größte Abfluss für GBTC. Der bisherige Gesamtbetrag beläuft sich auf 3,45 Milliarden US-Dollar. (Ich habe noch keine BlackRock-Daten)", so Seyffart.
Woof. BAD day for #Bitcoin ETFs overall in the Cointucky Derby. $GBTC saw over $640 million flow out today. Outflows aren't slowing -- they're picking up. This is the largest outflow yet for GBTC. Total out so far is $3.45 Billion. (Don't have BlackRock data yet) pic.twitter.com/jNOyiTADVq
- James Seyffart (@JSeyff) January 23, 2024
GBTC-Gebühr "immer noch zu hoch"
Laut CoinDesk heißt es in einem JPMorgan-Bericht außerdem, dass die Abflüsse auch Druck auf GBTC ausüben würden, seine Gebühren zu senken. Mit Stand vom 19. Januar sei GBTC der teuerste ETF unter den Pendants, während einige andere Anbieter für das erste halbe Jahr oder bis ein bestimmtes Ziel für das verwaltete Vermögen erreicht ist, keine Gebühren erheben würden. So erscheine "die GBTC-Gebühr von 1,5 % immer noch zu hoch […] im Vergleich zu anderen Spot-Bitcoin-ETFs", wodurch weitere Abflüsse riskiert würden. "Viel mehr Kapital, vielleicht zusätzliche 5 bis 10 Milliarden US-Dollar, könnte GBTC verlassen, wenn es seinen Liquiditätsvorteil verliert", warnt JPMorgan.
Andere Spot-Bitcoin-ETFs mit Milliardenzufluss
Laut Panigirtzoglou verzeichneten die anderen Spot-Bitcoin-ETFs, GBTC ausgenommen, in nur vier Tagen, am 11., 12., 16. und 17. Januar, einen Zufluss von 3 Milliarden US-Dollar. Dies sei vergleichbar mit Zuflüssen früherer Bitcoin-Produkteinführungen, wie zum Beispiel der Einführung von Micro Bitcoin Futures oder Bitcoin-Future-ETFs.
Der größte Teil dieses Zuflusses in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar sei durch eine Rotation von bestehenden Bitcoin-Vehikeln entstanden. So hätten zum Beispiel Futures-basierte Bitcoin-ETFs zwischen dem Donnerstag nach der Bitcoin-Spot-ETF-Zulassung und Panigirtzoglous Artikel am Freitag der Woche darauf Abflüsse von fast 300 Millionen US-Dollar verzeichnet. Daneben hätten Privatanleger "von digitalen Geldbörsen, die bei Börsen/Einzelhandelsmaklern gehalten werden, zu günstigeren Spot-Bitcoin-ETFs" gewechselt, erklärt Panigirtzoglous.
Bleibt abzuwarten, ob Grayscales Bitcoin Trust ETF weitere Abflüsse verzeichnen wird und wie sich das auf den Bitcoin-Preis auswirkt.
Redaktion finanzen.at
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