Rückenwind 06.05.2023 22:48:00

Bernstein-Analysten voller Optimismus: Bitcoin könnte vor Bullenzyklus stehen - dem stärksten bisher

Bernstein-Analysten voller Optimismus: Bitcoin könnte vor Bullenzyklus stehen - dem stärksten bisher

• Kryptowährungen mit starkem Plus seit Jahresbeginn
• Bernstein bleibt zuversichtlich
• Zahlreiche Faktoren zeugen von Aufwärtspotenzial am Kryptomarkt


Der Kryptomarkt konnte in diesem Jahr bisher ein beeindruckendes Comeback verzeichnen. Während das vergangene Jahr aufgrund zahlreicher Insolvenzen verschiedener Kryptounternehmen eher eines zum Vergessen für Kryptoenthusiasten war, konnten die wichtigsten Kryptowährungen seitdem wieder kräftig steigen. Mit dem positiven Trend dürfte es laut Bernstein auch so schnell nicht vorbei sein. Wie das Analysehaus in einem Bericht schreibt, der CoinDesk vorliegt, dürfte der Ur-Cyberdevise Bitcoin der größte Bullenzyklus ihrer Geschichte bevorstehen.

Grund dafür seien verschiedene Makro-Katalysatoren, die für Rückenwind sorgen dürften. Kurioserweise handelt es sich bei einem dieser Katalysatoren um die FTX-Pleite, die den Kryptosektor 2022 erschütterte. Die Kryptobörse FTX war im Zuge des Kryptobärenmarkts unter Druck geraten und hatte das Vertrauen zahlreicher An- und Einleger verloren, als öffentlich wurde, dass die Plattform Kundengelder für Investitionen bei der Schwesterhandelsfirma Alameda Research abgezweigt hatte. Die große Verunsicherung rund um den FTX-Skandal hatte den Bitcoin im November 2022 im Tief bis auf unter 16.000 US-Dollar abrauschen lassen.

FTX-Pleite letztlich wichtiger Katalysator

Dennoch argumentieren die Bernstein-Experten Gautam Chhugani und Manas Agrawal, dass die FTX-Pleite letztlich eine wertvolle Lektion für Kryptoanleger gewesen sei, da sie diesen gezeigt habe, wie wichtig Dezentralisierung und sogenannte Self-Custody-Wallets seien, also Wallets, in denen die privaten Schlüssel für den Zugriff auf die eigenen Kryptowährungen verwahrt werden. Zudem habe die Insolvenz des Unternehmens von Gründer Sam Bankman-Fried dafür gesorgt, dass der letzte Rest von "toxischem Krypto-Leverage" aus der Welt geschaffen worden sei.

Ein weiterer Katalysator bestehe in der Bankenkrise, die ausgehend von den USA auch nach Europa übergeschwappt ist. Hier hatten in einem Dominoeffekt einige US-Regionalbanken wie die Silicon Valley Bank nach dem Abfluss zahlreicher Kundengelder Insolvenz anmelden müssen. Auch wenn ein großangelegter Bankenrun und eine globale Finanzkrise à la Lehman Brothers verhindert werden konnten, bleiben kleinere und regionale Finanzinstitute in den USA weiter angeschlagen. Bernstein argumentiert, dass die Bankenkrise vermehrt zu Sorgen bezüglich der "Zentralisierung von Geld" geführt habe - zugunsten von Bitcoin & Co. Denn so würden sich Kryptowährungen als echte Alternative etablieren: "Jede potenzielle Verwerfung, ob auf der Kreditseite der Bank oder auf der Staatsseite … positioniert Bitcoin perfekt als sicheren Hafen neben Gold", so die Bernstein-Analysten.

Ethereum profitiert von Shapella Hardfork

Doch nicht nur der Bitcoin konnte in diesem Jahr bereits eine beeindruckende Rally aufs Parkett legen. Auch die für den Bereich der Dezentralen Finanzen so wichtige Cyberdevise Ethereum hat seit Jahresbeginn schon wieder 64 Prozent an Wert gewonnen. Für die Kryptwährung stand erst jüngst mit der Shapella Hardfork ein wichtiges Upgrade an. Mithilfe des Updates, welches Mitte April durchgeführt wurde, wurde Ether-Stakern nämlich erstmals ermöglicht, ihre gestakten digitalen Münzen wieder abzuziehen, womit Ethereums Übergang vom Proof-of-Work- zum Proof-of-Stake-Verfahren nun vollständig abgeschlossen ist. Bernstein sieht in dem Abschluss der mit Spannung erwarteten Hardfork eine bedeutende Weiterentwicklung der Digitaldevise. Denn schon jetzt hätten sich die Transaktionskosten der Ether-Blockchain verdreifacht, was "die wachsende Nutzerintensität und die anziehenden Token-Preise nach FTX" widerspiegele.

Neben diesen Katalysatoren gäbe es laut Bernstein noch einige weitere positive Faktoren, die zu dem aktuellen Aufwärtspotenzial von Bitcoin & Co beitragen würden. Genannt wurde etwa der neue Bitcoin-Mining-Zyklus, der Erfolg von Scaling-Produkten von Ethereum wie Arbitrum oder auch der Erfolg unterschiedlicher Ethereum-Upgrades wie eben jüngst der Shapella Hardfork. Allerdings würden diese Faktoren am Markt noch nicht wirklich wertgeschätzt. Abschließend fasst Bernstein zusammen, dass die Möglichkeit, ein neues Finanzsystem auf der Blockchain zu bauen, "ein ehrenwertes Ziel" sei, auf welches "ernstzunehmende Teilnehmer auf lange Sicht konzentriert bleiben". Dies führe letztlich dazu, dass dies der "erste Krypto-Zyklus mit Partizipation von führenden institutionellen Investoren" sei.

Redaktion finanzen.at

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