10.01.2014 16:12:00
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Zentralbanken offenbar gegen längere Frist für SEPA-Umstellung
Die OeNB hält es für realistisch, dass der österreichische Zahlungsverkehr wie bisher geplant mit 1. Februar umgestellt wird. Die zusätzliche Übergangsfrist gebe vor allem Nachzüglern mehr Zeit.
Auch die Deutsche Bundesbank hatte am Donnerstag erklärt, sie sei überzeugt gewesen, dass das bisherige Ziel noch zu erreichen sei. Alle Marktteilnehmer sollten weiterhin auf eine Umstellung zum 1. Februar hinarbeiten. Keinesfalls dürfe der Vorschlag aus Brüssel zu einer Verunsicherung führen.
Nach Ansicht der deutschen Bundesregierung wäre die Umstellung auch in Deutschland zum bisherigen Termin, dem 1. Februar 2014, zu schaffen.
Die um sechs Monate verlängerte Übergangsfrist ist laut EU-Kommission unvermeidbar. "Falls es keinen zusätzlichen Zeitraum gibt, gibt es ein klares und ernsthaftes Risiko für die Zahlungen", sagte die Sprecherin des zuständigen EU-Kommissar Michel Barnier am Freitag in Brüssel. Die Verschiebung sei "keine optimale Lösung", aber es gebe keine andere. Zur Verlängerung der Frist kommt es, falls die EU-Staaten und das Europaparlament zustimmen.
Sie bestätigte, dass es im Dezember ein hochrangiges Treffen zu Sepa gegeben habe, wo die Frist-Verlängerung debattiert worden sei. "Es gab einen mehr oder weniger allgemeinen Konsens über das, was gemacht werden muss", so die Sprecherin. In Notenbankkreisen hieß es allerdings, der Vorschlag sei von den europäischen Zentralbanken kritisiert worden.
Laut "FAZ" hätten einige Notenbank-Chefs angekündigt, bei den Regierungen auf eine Ablehnung des Vorschlags hinzuwirken. Bereits bei einem Treffen von Zentralbankvertretern und EU-Kommission im Dezember seien die Widerstände deutlich geworden. "Alle waren dagegen", hieß es laut der Zeitung in Zentralbankkreisen. Die Notenbanken wollen demnach höchstens eine Verschiebung um drei Monate akzeptieren.
SEPA ist der aus 33 Staaten bestehende einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum. Dazu gehören die 28 EU-Staaten sowie Island, Liechtenstein, Norwegen, die Schweiz und Monaco. Ziel ist eine Vereinfachung des grenzüberschreitenden bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Mit SEPA ändern sich die Bankverbindungsdaten: Die bisherigen Kontonummern und Bankleitzahlen werden in neue internationale Kontonummern umgewandelt, die sogenannten IBAN. Sie ersetzen die alten Kontonummern und Bankleitzahlen, führt diese aber auch weiter.
Eine korrekte IBAN in Österreich besteht aus dem Länderkürzel AT, einer zweistelligen Prüfziffer sowie der bisherigen Kontonummer und Bankleitzahl. Neu merken muss man sich somit für seine eigene Bankverbindung lediglich das Länderkürzel AT und die Prüfziffer.
Für SEPA-Überweisungen ins europäische Ausland ist vorerst neben der IBAN auch die internationale Bankleitzahl BIC erforderlich.
Im Zuge der Umstellung müssen insbesondere Unternehmen ihre Buchungssoftware für SEPA anpassen und die neuen Daten für die Bankverbindungen ihrer Kunden erfassen. Der deutsche Handelsverband hatte die mögliche Fristverlängerung begrüßt.
(NEU: Sprecherin Bundesfinanzministerium) (Schluss) ggr/rf
WEB http://www.oenb.at/ http://www.ecb.int
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