09.12.2013 14:52:00

WTO - Keuschnigg: Abkommen kann sich auch auf Importe auswirken

Die vereinbarten weltweiten Handelserleichterungen werden nicht nur die Exporte österreichischer Unternehmer erleichtern, sondern auch andere Länder werden stärker nach Österreich exportieren. "Das mag bei uns in den betroffenen Branchen einen Strukturwandel auslösen", so IHS-Chef Christian Keuschnigg. LKÖ-Präsident Gerhard Wlodkowski sieht die Landwirtschaft nicht negativ berührt.

Das neue WTO-Abkommen könne sich nicht alleine nur auf die heimischen Exporte, sondern auch auf die Importe auswirken. "Andere Länder werden ihre Chance auch wahrnehmen", sagte der IHS-Chef am Montag im Gespräch mit der APA.

Eine Branche, die von den zu erwartenden höheren Importen betroffen sein werde, ist laut Keuschnigg die Landwirtschaft. Da deren Unterstützung aber nicht produktionsabhängig sei, sondern von Direktzahlungen abhänge, sei sie nicht gefährdet. Aber auch andere Branchen könnten von den Handelserleichterungen und den damit einhergehenden Importen aus anderen Ländern betroffen sein. Profitieren davon werde der heimische Konsument.

"Österreichs Landwirtschaft ist von den WTO-Beschlüssen nicht negativ berührt", hielt Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammern Österreich, in einer Aussendung fest. Das Ernährungssicherungspaket für Entwicklungsländer, das diesen eine auf vier Jahre befristete Ausnahme von den WTO-Regeln gewähre, um die arme Landbevölkerung zu unterstützen, habe keinerlei Auswirkungen auf die Landwirtschaft der EU und somit auch Österreichs.

Neben diesem sehr zu begrüßenden Beschluss habe die WTO erneut bestätigt, dass im Rahmen der "Green Box" auch in Zukunft Förderungen in der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung erlaubt seien, solange sie nicht handelsverzerrend sind und regelkonform umgesetzt werden.

Liberalisierung sei an sich immer gut, meinte Keuschnigg. Das Abkommen werde die Wirtschaft stärken, Kosten abbauen und Exporte erleichtern. Für ein Land wie Österreich sei das neue Handelsabkommen insgesamt günstig, es müsse aber bereit sein, den damit verbundenen Strukturwandel auch zu akzeptieren. Man müsse aber auf dem Boden der Realität bleiben: "Das ist eine kleine Erleichterung, das ist kein massiver Impuls, nicht wie beim EU-Beitritt oder der Osterweiterung", so Keuschnigg. Das erreichte Handelsabkommen sei ein kleiner aber wichtiger Schritt.

(Schluss) ggr/gru

WEB http://www.wto.org/

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