24.04.2016 18:41:47

WOCHENENDÜBERBLICK/23. und 24. April 2016

   Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

   Prognosen: FPÖ gewinnt erste Runde von Präsidentenwahl in Österreich

   Die rechtspopulistische FPÖ hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Österreich laut ersten Prognosen gewonnen. Demnach kam FPÖ-Kandidat Norbert Hofer bei der Wahl am Sonntag auf 36,7 Prozent der Stimmen. Der Grünen-Kandidat Alexander van der Bellen und die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss erhielten demnach 19,7 und 18,8 Prozent. Die beiden großen Volksparteien SPÖ und ÖVP kommen erstmals seit 1945 nicht in die Stichwahl.

   Obama und Merkel werben für TTIP-Abkommen

   Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama haben sich für den Abschluss des umstrittenen transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP ausgesprochen. Merkel und er seien sich einig, dass die USA und die EU mit den Verhandlungen vorankommen müssten, sagte Obama am Sonntag in Hannover nach einem Gespräch mit Merkel. Das Abkommen werde hilfreich sein, um die europäische Wirtschaft wachsen zu lassen, sagte Merkel.

   Gabriel warnt vor Scheitern der TTIP-Verhandlungen

   Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel warnt kurz vor Beginn der am Montag beginnenden 13. Verhandlungsrunde zwischen den USA und der EU vor einem Scheitern des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP. "Die Amerikaner wollen an ihrer 'Buy-American'-Idee festhalten. Das können wir nicht akzeptieren", sagte Gabriel dem Handelsblatt.

   Merkel und Tusk würdigen Anstrengungen der Türkei in Flüchtlingskrise

   Nach dem Besuch eines Flüchtlingslagers nahe der türkisch-syrischen Grenze haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und EU-Ratspräsident Donald Tusk die Anstrengungen Ankaras in der Flüchtlingskrise gewürdigt. Mit der Aufnahme von drei Millionen Menschen habe die Türkei "den allergrößten Beitrag" bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme übernommen, sagte Merkel im türkischen Gaziantep. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu bekräftigte, die im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens vereinbarte Visafreiheit für türkische Bürger sei "essentiell".

   Kritik an Merkels Lob für türkische Flüchtlingspolitik

   Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erntet nach ihrer Türkei-Reise Kritik für ihre Würdigung der Flüchtlingspolitik Ankaras. Die "Lobhudelei" sei "unerträglich", erklärte der Geschäftsführer der Organisation Pro Asyl, Günter Burkhardt. "Merkels Türkei-Reise gaukelt Humanität vor, wir erleben aber den größten Angriff in der Geschichte der EU auf das Menschenrecht auf Asyl."

   Barack Obama lobt Merkels Flüchtlingspolitik

   US-Präsident Barack Obama hat die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel gelobt. "Ich finde, dass die Haltung von Bundeskanzlerin Merkel in der Flüchtlingskrise mutig war - genauso wie die vieler Deutscher", sagte Obama der Bild-Zeitung. Sie habe wahre politische und moralische Führung gezeigt.

   Zehntausende bei Demonstration gegen TTIP in Hannover

   In Hannover haben am Samstag nach Polizeiangaben rund 35.000 Menschen gegen das geplante Handelsabkommen TTIP zwischen der Europäischen Union und den USA demonstriert. Sie zogen vom zentralen Opernplatz friedlich durch die Straßen der Landeshauptstadt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Veranstalter sprachen auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter von 90.000 Teilnehmern.

   Nach Erfolgen in den Ländern nimmt die FDP Kurs auf die Bundestagswahl

   Nach ihren jüngsten Erfolgen bei den Landtagswahlen nimmt die FDP Kurs auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr. Parteichef Christian Lindner rief die Liberalen beim Parteitag am Wochenende zur weiteren Erneuerung der Partei auf und ging hart mit der großen Koalition ins Gericht. Am Sonntag fassten die Delegierten Beschlüsse zu einer Individualisierung der Altersvorsorge sowie zur Digitalisierung.

   EU-Finanzminister wollen Kampf gegen Steuerbetrug verstärken

   Nach den Enthüllungen der "Panama Papers" wollen die EU-Finanzminister den Kampf gegen Steuerbetrug verstärken. "Das Bewusstsein für die Dringlichkeit ist zweifellos viel größer", sagte der Vorsitzende des Ministertreffens, Jeroen Dijsselbloem, am Samstag in Amsterdam. Die Minister wollen sich nun möglichst im Mai auf eine Methode einigen, um eine EU-Liste mit Steuerparadiesen zu erarbeiten. Die Kommission will diese dann bis Ende des Sommers erstellen.

   Schäuble hält Schuldenerleichterungen für Athen nicht für notwendig

   Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt Schuldenerleichterungen für Griechenland weiter ab. "Meine Überzeugung ist, es ist für die nächsten Jahre nicht notwendig", sagte Schäuble am Samstag nach dem Treffen der EU-Finanzminister in Amsterdam. Er sei aber bereit, über die Frage zu diskutieren, wie dies Griechenland bei der Vereinbarung des dritten Hilfsprogramms im vergangenen Juli zugesagt worden sei.

   Weg für Kenia-Koalition in Sachsen-Anhalt endgültig frei

   In Sachsen-Anhalt ist der Weg für die erste schwarz-rot-grüne Koalition auf Landesebene endgültig frei: Nach der CDU stimmten am Samstag auch SPD und Grüne auf Landesparteitagen mit großer Mehrheit für den gemeinsamen Koalitionsvertrag. Knapp sechs Wochen nach der Landtagswahl will sich am Montag nun Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) im Magdeburger Landtag zur Wiederwahl stellen.

   Triebwerkshersteller MTU baut Kapazitäten aus

   Um mit dem Ausbau der Airbus-Fertigung Schritt halten zu können, wird der Triebwerke-Hersteller MTU Aero Engines seine Kapazitäten weiter erhöhen. "Grundsätzlich haben wir zugesagt, dass wir den Weg des Produktionsausbaus mitgehen", sagte MTU-Chef Reiner Winkler der Zeitung Welt am Sonntag. 2015 flossen bereits gut 100 Millionen Euro in den Ausbau des Hauptstandorts München und die polnische Tochterfirma. "Für die nochmalige Erweiterung der Produktion werden wir erneut investieren", kündigte Winkler an.

   Muddy Waters verteidigt Angriff auf Ströer

   Der Investor Muddy Waters Capital rechtfertigt seine Attacke auf die Aktie des Außenwerbers Ströer. Dem Handelsblatt sagte der Gründer des Hedgefonds, Carlson Block, grundsätzlich suche Muddy Waters nach bestimmten Mustern, die zeigten, dass mit Unternehmen etwas fundamental nicht stimmen könnte. "Das war bei Ströer der Fall", so Block. Ein Sprecher von Ströer verwies auf Anfrage von Dow Jones Newswires auf die Stellungnahmen, die das MDAX-Unternehmen am Donnerstag und in ausführlicher Form am Freitag veröffentlicht hatte. Die Vorwürfe von Muddy Waters wurden darin detailliert als "haltlos" zurückgewiesen.

   Fiat Chrysler ruft mehr als eine Million Autos zurück

   Der US-italienische Autobauer Fiat Chrysler ruft mehr als eine Million Fahrzeuge zurück. Es seien Probleme mit der Automatikschaltung aufgetreten, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Dutzende Autofahrer seien beim Aussteigen verletzt worden, weil sich ihr Auto nach dem Abstellen selbständig in Bewegung gesetzt habe. 41 solcher Fälle, in denen die Fahrer nicht in den Parkmodus geschaltet hatten, seien bislang bekannt.

   Griechenland will Zusammenarbeit mit Nachbarländern in Flüchtlingskrise stärken

   Griechenland will die Zusammenarbeit mit seinen Nachbarländern in der Flüchtlingskrise verstärken. Erstmals hätten die Außen- und Innenminister Griechenlands mit ihren Kollegen aus Albanien, Bulgarien und Mazedonien darüber beraten, wie ein "Koordinierungs- und Kooperationsmechanismus" geschaffen werden könne, erklärte der griechische Chefdiplomat Nikos Kotzias am Freitag. Damit solle unter anderem der Kampf gegen Menschenschmuggler intensiviert werden.

   US-Behörden brauchen die Hilfe von Apple nicht mehr

   Apple muss den Strafverfolgungsbehörden der USA bei der Entsperrung eines iPhones nicht mehr helfen. Das US-Justizministerium hat einen Antrag, der einem Gericht vorlag und der Apple zur Unterstützung verpflichten sollte, zurückgezogen.

   Halliburtons Umsatz bricht im ersten Quartal ein

   Der Ölpreisverfall macht dem Ölfeldausrüster Halliburton weiterhin zu schaffen. Wie das Unternehmen mitteilte, brach der Umsatz im ersten Quartal um 40 Prozent ein. Die Ergebniskennzahlen gab es noch nicht: Wegen einer Deadline am 30. April im Zusammenhang mit der 35 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme des Konkurrenten Baker Hughes verschob Halliburton die Zahlenvorlage auf den 3. Mai.

   Nordkorea verkündet "erfolgreichen" U-Boot-gestützten Raketentest

   Nordkorea hat nach eigener Darstellung erfolgreich eine U-Boot-gestützte Rakete getestet. Machthaber Kim Jong Un persönlich habe den Versuch überwacht, der die "Verlässlichkeit des koreanischen Unterwasser-Abschusssystems" bestätige und dem Land erlaube, "jederzeit" Südkorea und die USA zu treffen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag. Die USA sprachen von einem "klaren Verstoß" gegen UN-Resolutionen.

   Erneut Razzia bei Kanzlei Mossack Fonseca in Panama-Stadt

   Drei Wochen nach der Veröffentlichung der "Panama Papers" hat die Polizei erneut ein Gebäude der Finanzkanzlei Mossack Fonseca in Panama-Stadt durchsucht. In den Lagerräumen sei eine große Menge an Dokumenten sichergestellt worden, sagte Staatsanwalt Javier Caraballo am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die Ermittler hätten nach Hinweisen zu Geschäftspartnern der Kanzlei gesucht, die im Verdacht stünden, in illegale Geschäfte mit Briefkastenfirmen verwickelt zu sein.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/DJN/AFP/mgo

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   April 24, 2016 11:45 ET (15:45 GMT)

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