03.01.2014 15:27:31
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WOCHENAUSBLICK: Börsengeschehen belebt sich - Weitere Gewinne unwahrscheinlich
Die meisten Investoren kehrten am Montag an ihre Arbeitsplätze zurück, um sich für den Start der US-Berichtssaison (Alcoa-Zahlen am Donnerstag) und eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten aus China und den USA zu positionieren, schrieb Marktstratege Chris Weston vom Broker IG. Zudem stünden die Abstimmung im Senat über Janet Yellen als neuer Chefin der US-Notenbank Fed (Montag) und das Protokoll der letzten Fed-Sitzung unter dem scheidenden Amtsinhaber Ben Bernanke (Mittwoch) im Fokus.
Dazu kommen am Donnerstag die Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England. Unternehmensseitig steht in Deutschland in der ersten vollen Handelswoche des Jahres nur wenig auf der Agenda: Am Mittwoch werden monatliche Pkw-Absatzzahlen veröffentlicht, tags darauf die Quartalszahlen der Südzucker-Tochter Cropenergies (CropEnergies).
US-ARBEITSMARKTBERICHT BIRGT ENTTÄUSCHUNGSRISIKEN
Besondere Bedeutung kommt laut IG-Experte Weston dem für Freitag angekündigten US-Arbeitsmarktbericht für den Dezember zu. Schwache Daten dürften die Schwankungsfreude an den Märkten erhöhen, da allgemein damit gerechnet werde, dass die Fed ihre Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur im Jahresverlauf einstelle. Zusätzliche Risiken berge die aktuelle Selbstzufriedenheit am Markt, gab Weston zu bedenken. Diese zeige sich in Indikatoren wie dem Verhältnis von Kauf- zu Verkaufsoptionen auf Aktien (Put/Call Ratio), der Anlegerstimmung und dem Index VIX, der die erwartete Schwankungsbreite des US-Aktienindex S&P-500-Index (S&P 500) misst.
"Bei den Aktien könnte es zum Jahresstart durchaus einmal kräftiger rumpeln", warnte auch die Frankfurter Privatbank Metzler. "Die starken Trends am Aktien- und Devisenmarkt haben das Potenzial, sich weiter zu verlängern und ins Extrem zu gehen, aber auch abrupt zu enden. Ein spätes Aufspringen birgt die gleiche Gefahr, als Anfänger dazustehen, wie jahrelanges Verweigern." Der Zuversicht, dass alles so weitergehen könne wie im vergangenen Jahr, stünden die hohen Bewertungen gegenüber.
KURSE SIND UNTERNEHMENSGEWINNEN VORWEG GELAUFEN
"Aktuell scheint zu viel Euphorie an den Märkten zu herrschen", lautete die Einschätzung der DZ Bank. "Kurzfristig sind die Kurse den Unternehmensgewinnen weit vorweg gelaufen, so dass diese erst im Verlauf des Jahres wieder Anschluss finden dürften." Für Neuengagements und die Aufstockung bestehender Aktienpositionen empfehle sich daher taktisch das Warten auf Rücksetzer.
Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black hob das angeschlagene Chartbild an den Börsen als Risikofaktor hervor. Der deutliche Kursrutsch zum Jahresbeginn sei mit Blick auf die vergangenen Jahre recht untypisch, weshalb technisch orientierte Anleger in den kommenden Tagen mit weiteren Verlusten rechneten. Viele Investoren sorgten sich, dass die Rally, die seit der Mitte Dezember angekündigten Rückführung der Fed-Anleihekäufe laufe, über das Ziel hinausgeschossen sein könnte.
IMPULSE DURCH GELDPOLITIK FEHLEN
Generell könnte der Markt in den vergangenen Wochen etwas zu weit gelaufen sein, gab Huber zu bedenken. Viele künftige, potenziell positive Nachrichten erschienen bereits eingepreist. Dagegen würden schlechte Neuigkeiten aus China ignoriert, wo nicht nur die Konjunkturdynamik nachlasse, sondern sich auch die bereits kritische Liquiditätslage verschärfe.
Mangels weiterer Impulse durch die Geldpolitik bleibe abzuwarten, ob es an den Aktienmärkten eine Jahresanfangsrally geben werde, betonte Analyst Christian Apelt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Der US-Arbeitsmarktbericht dürfte die Rückführung der Fed-Anleihekäufe nicht in Frage stellen. Zudem würden die EZB und die Bank of England auf ihren anstehenden Sitzungen "voraussichtlich erst einmal Ruhe bewahren". Auch Chefvolkswirt Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe geht davon aus, dass die EZB den aktuellen Leitzins beibehalten und zunächst keine weiteren Maßnahmen ergreifen wird./gl/ag/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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