Euro - Bitcoin
10.12.2017 11:33:41
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Wirtschaftsweise Schnabel warnt vor systemischen Bitcoin-Risiken
BERLIN (dpa-AFX) - Kurz vor dem Start von Bitcoin-Produkten an regulierten, großen Börsen hat die Wirtschaftsweise Isabel Schnabel vor den potenziellen Risiken der Internetwährung gewarnt. Wenn sie aus einer Nische in die etablierte Finanzwelt vordringe, berge das Gefahren: "Die Preisentwicklung der Bitcoins erinnert an die großen Blasen der Wirtschaftsgeschichte, zum Beispiel an die Tulpenkrise. Solange die Spekulationen mit Eigenkapital finanziert sind, verlieren die Investoren im Falle eines Crashs zwar viel Geld, die Ansteckungsgefahren dürften aber begrenzt sein", sagte Schnabel der "Welt am Sonntag".
Problematischer werde es, wenn die Vermögenswerte auf Kredit gekauft würden, was bei Bitcoins zunehmend der Fall zu sein scheine. "Dann könnte ein Preisverfall das gesamte Finanzsystem in Mitleidenschaft ziehen." Sorge bereitet ihr vor allem, dass der Markt für Digitalwährungen wie dem Bitcoin noch weitgehend unreguliert ist. "Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es aufgrund von operationellen Risiken, zum Beispiel einem Systemausfall, oder Unregelmäßigkeiten zu einem Crash kommt", sagte die Bonner Wirtschaftswissenschaftlerin.
Die Einführung von Futures auf den Bitcoin dürfte die Spekulationen weiter anheizen. "Angesichts der großen Unsicherheit über mögliche Preisschwankungen können sich im Bereich des Clearings erhebliche Gegenparteirisiken aufbauen", warnte Schnabel, die seit 2014 dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung angehört./zb

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