Wiener Börse (Schluss) 2 - Klare Gewinne nach zwei Verlusttagen

Damit entkoppelte sich Wien vom tendenziell negativen europäischen Börsentrend - an den meisten Handelsplätzen hatten Sorgen wegen der geopolitischen Risiken durch die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan sowie die durch die Delta-Variante steigenden Corona-Infektionszahlen deutlich auf die Anlegerstimmung gedrückt.

Wirtschaftsdaten trieben den Wiener Markt am Mittwoch ebenfalls nicht an. Weder die steigenden Inflationsraten aus Österreich und der Eurozone, noch die US-Daten aus der Baubranche lieferten stärkeren Impulse. Nach Börsenschluss wartet mit der Veröffentlichung des FOMC-Protokolls am Abend noch ein Tageshighlight. Das Sitzungsprotokoll der jüngsten Fed-Zinssitzung soll Hinweise liefern, wie es mit der US-Geldpolitik weitergeht.

Am Mittwoch nahm die Berichtssaison in Wien wieder Fahrt auf. Der Luftfahrtzulieferer FACC hat in den ersten sechs Monaten 2021 wieder einen kleinen Gewinn von 3,2 Mio. Euro erzielt. In Reaktion bestätigten die Analysten der Baader Bank ihre Einschätzung "Reduce" und das Kursziel von 8,50 Euro. Das Marktumfeld für FACC bleibe weiterhin "herausfordernd", hieß es. Allerdings habe der Luftfahrtzulieferer die Talsohle wohl durchschritten. Die Investoren zeigten sich hocherfreut, die Aktien sprangen mit plus 8,63 Prozent auf 8,69 Euro an die Spitze der Kursgewinner im prime market.

Auch Vienna Insurance Group (VIG) legten Halbjahresergebnisse vor. Der Versicherer steigerte das Ergebnis vor Steuern demnach um 25 Prozent auf 251,4 Mio. Euro, auch das Prämienvolumen wuchs um 3,5 Prozent auf 5,77 Mrd. Euro. Der Ausblick wurde bestätigt. Nach Abschlägen im Verlauf drehten die Papiere im Verlauf ins Plus und nahmen einen Kursgewinn von 0,81 Prozent mit aus der Sitzung.

Auch Branchenkollege Uniqa verbesserten sich um 1,42 Prozent. Der Konzern legt morgen, Donnerstag, Halbjahresergebnisse vor. An diesem Tag wird ein Füllhorn an Ergebnissen über dem Wiener Markt geleert: Neben der Uniqa präsentieren Mayr-Melnhof (keine prozentuelle Veränderung), Semperit (minus 2,31 Prozent), Schoeller-Bleckmann (minus 0,91 Prozent) und der Flughafen Wien (plus 0,56 Prozent) Zahlen zu den ersten beiden Quartalen 2021.

Mit Blick auf die Branchentafel gehörten am Mittwoch die Versorger zu den großen Tagesgewinnern. Verbund zogen um kräftige 6,30 Prozent an, EVN schlossen um 3,78 Prozent fester. Auch die schwer gewichteten Banken zeigten sich gut gesucht. BAWAG konnten um 2,41 Prozent zulegen. Raiffeisen Bank International (plus 1,15 Prozent) und Erste Group (plus 0,64 Prozent) gingen ebenfalls befestigt aus dem Handel.

kat/mik

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