Künstliche Intelligenz |
19.10.2023 23:43:00
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Wie weit wird die Palantir-Aktie vom KI-Hype noch nach oben getragen?
• Analystenmeinungen zur Palantir Aktie gehen auseinander
• Datenanalyse-Software von Palantir nicht unumstritten
Seit Jahresbeginn hat die Palantir-Aktie sagenhafte 177,88 Prozent zugelegt und notiert derzeit bei 17,84 US-Dollar (Schlusskurs vom 17.10.2023). Seit dem Palantir-Börsengang im September 2020 machte das KI-Unternehmen immer wieder mit Kurssprüngen, aber auch Kurseinbrüchen auf sich aufmerksam.
Analystenstimmen: Die Palantir Aktie zwischen Bullen und Bären
Als Wedbush-Analyst Dan Ives Palantir Ende Juli attestierte, eine KI-Festung aufgebaut zu haben, die ihresgleichen suche und das Unternehmen gar als "Messi der KI auf dem goldenen Weg zu Erfolg" bezeichnete, machte die Aktie einen deutlichen Sprung nach oben.
Morgan Stanley-Analyst Keith Weiss hingegen sah Ende August in dem Anteilsschein an Palantir ein Risiko. Der Aktienkurs spiegle einen übermäßigen Optimismus hinsichtlich des Entwicklungspotenzials im Bereich der Künstlichen Intelligenz wider. In direkter Reaktion auf den Kommentar ging es für die Aktie an der NYSE dann steil bergab.
Auch auf der Analysten-Plattform TipRanks gehen die Meinungen auseinander, die Kursziele reichen von 5,00 US-Dollar bis hin zu 25,00 US-Dollar, woraus sich ein mittleres Kursziel von 13,88 US-Dollar ergibt. Von den 15 Wall Street-Analysten erhält die Palantir-Aktie nur drei Kaufempfehlungen, während jeweils sechs Analysten in den letzten drei Monaten eine Halte- und Verkaufsempfehlungen ausgesprochen haben .
Technisch gesehen, sendet die Palatir-Aktie positive Signale. Die Trendindikatoren wie der 200-Tage-Durchschnitt und der 100-Tage-Durchschnitt sind steigend, während das Papier auch oberhalb des 38-Tage-Durchschnitts notiert. Dies wertet GURUPRESS als bullisches Signal, welches auf eine anhaltende Aufwärtsbewegung hindeute.
William Blair-Analyst Louie DiPalma sieht laut Investor's Business Daily zudem ein Problem für Palantir bezüglich der zur Erneuerung anstehenden Regierungsverträge: "Für das US-Verteidigungsministerium besteht das Hauptproblem für Palantir darin, dass die Regierung einfach dazu neigt, mehrere Quellen zu nutzen, und dass es brauchbare Alternativen zur Datenanalyse gibt", gibt er in einer Kundenmitteilung zu bedenken.
Palantir-CEO optimistisch
Aufgrund einer "beispiellosen Nachfrage" nach der KI-Software von Palantir blickt Palantir-Chef Alex Karp mehr als zuversichtlich in die Zukunft. "Wir haben eine gute Chance, das wichtigste Software-Unternehmen der Welt zu werden", gab der Firmenchef in einem Interview mit Bloomberg bekannt.
Palantir fokussiert sich als Experte für Datenanlayse und Künstliche Intelligenz vor allem auf die Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden, aber auch privatwirtschaftliche Unternehmen, Banken und Finanzdienstleister gehören zum Kundenstamm. Die Software wird an die Bedürfnisse der Kunden angepasst, sodass individuelle Lösungen entstehen, die allerdings Zeit für die "digitale Transformation" benötigen. Das von dem bekannten Investor Peter Thiel mitbegründete Unternehmen bietet derzeit drei Plattformen an: Das überwiegend für Regierungsbehörden entwickelte Palantir Gotham, Palantir Metropolis für Banken und Finanzdienstleister und Palantir Foundry für Unternehmenskunden.
Die nicht unumstrittene Datenanalyse-Software von Palantir ist bereits in Kriegsgebieten wie der Ukraine im Einsatz und soll dabei helfen Truppenbewegungen zu überwachen. Eine neue Artificial Intelligence Platform (AIP), die im Frühjahr 2023 vorgestellt wurde, soll hier laut heise online noch einen Schritt weiter gehen und mittels Machine Learning und Daten aus Satellitenbildern und Überwachungsvideos dabei helfen, militärische Entscheidungen zu treffen. Innovativ dabei ist zudem ein Sprachmodell, das die Kommunikation erleichtern und wie mit einem Chatbot ermöglichen soll, dass Aufträge in natürlicher Sprache erteilt werden können.
Über die Hälfte der Umsätze generiert Palantir weiterhin mit Aufträgen für Regierungsbehörden. Dabei gibt das Big Data-Unternehmen laut Investor`s Business Daily an, dass der Umsatz mit Regierungskunden um rund 15 Prozent auf 302 Millionen US-Dollar gestiegen sei, wohingegen der Umsatz im Bereich der Privatwirtschaft um rund 10 Prozent auf 232 Millionen Dollar zulegte.
Palantirs strategische Partnerschaften
Mitte Oktober kündigte das Unternehmen mit Sitz in Denver eine Zusammenarbeit mit dem global agierenden Dienstleistungsunternehmen PwC an. Die Partnerschaft verfüge über das "Potenzial, die bestehenden Dienstleistungsangebote beider Unternehmen erheblich zu erweitern und somit langfristig positiv auf Umsätze und die allgemeine Entwicklung des Unternehmens einzuwirken", kommentiert finanztrends, das auch über Pläne Palantirs berichtet, einen europäischen Hauptsitz für KI-Forschung und -Entwicklung in Großbritannien zu eröffnen. Damit könnte sich das Unternehmen eine strategisch wichtige Position für eine globale Expansion sichern.
Eine Erweiterung der Zusammenarbeit von Palantir mit Microsoft fokussiert sich auf das Cloud-Computing-Angebot für Regierungsbehörden. Während mit einer globalen Partnerschaft mit IBM die Einführung seiner KI-Software für Unternehmen beschleunigt werden soll. Die Foundry-Software wird im Rahmen der Kooperation den IBM Cloud-Computing-Kunden zur Verfügung gestellt.
Zuletzt blieb Palantir bei Umsatz und Gewinn im Rahmen der Erwartungen. Im 2. Quartal 2023 hatte Palantir den Sprung in die Gewinnzone, wie von den Analysten erwartet, vollzogen und wies einen Gewinn von 0,05 US-Dollar pro Aktie aus. Derweil hat Palantir die Prognose für den bereinigten Gewinn im laufenden Geschäftsjahr dank der "transformativen Zugkraft der Firmentechnologie für künstliche Intelligenz" angehoben, wie finanzmarktwelt berichtet, und ein Aktienrückkaufprogramm von rund einer Milliarde US-Dollar angekündigt.
Redaktion finanzen.at
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