Scania-Übernahme |
24.04.2014 13:31:00
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Wichtiger Scania-Aktionär Swedbank Robur will VW-Angebot annehmen
Die Wolfsburger wollen die knapp sieben Milliarden Euro schwere Übernahme nur stemmen, wenn sie mindestens 90 Prozent der Scania-Anteile angeboten bekommen. Sonst platzt der Deal. Bis Donnerstag hatten sich fünf größere Eigner mit insgesamt 5,8 Prozent der Aktien gegen die Offerte ausgesprochen. Swedbank Robur hält nach letzten Zahlen von Ende März 1,87 Prozent der Anteile - ein 'Nein' hätte die Liste der Übernahme-Gegner näher an die Schwelle von 10 Prozent der Scania-Aktien gebracht.
Unklar ist, wie sich kleinere Investoren und Privataktionäre entscheiden. Zwar unterstützen die Gewerkschaft IF Metal und eine Gruppe von Aktionärsschützern die Übernahme. Der unabhängige Teil des Scania-Verwaltungsrates hatte das Angebot allerdings als zu niedrig abgekanzelt.
Dass VW die angepeilten 90 Prozent der Aktien bekommt, ist aus Sicht von JPMorgan-Analyst Alexander Whight deswegen keine ausgemachte Sache. Er schätzte in dieser Woche, dass Aktionäre mit rund acht Prozent der Anteile sich gegen den Deal aussprechen dürften. Die Frist läuft am Freitagabend um Mitternacht ab. Nächste Woche will VW bekanntgeben, ob es für die 90 Prozent gereicht hat und der Kauf über die Bühne gehen kann.
Entsprechend schwankte der Kurs der Scania-Papiere zuletzt mit den eingehenden Meldungen der Investoren für oder gegen die Übernahme. Nachdem die steigende Zahl von Ablehnungen in den vergangenen Wochen den Kurs wieder deutlich unter den zwischenzeitlichen Höchstwert von 197 Kronen gedrückt hatte, legten die Papiere mit der Zustimmung der Swedbank Robur am Donnerstag wieder um rund zehn Prozent auf zwischenzeitlich 194 Kronen zu.
VW hatte vor zwei Wochen klargestellt, dass der Konzern das Angebot nicht nachbessern werde. Die 200 Kronen oder umgerechnet rund 22 Euro bedeuten satte 50 Prozent Aufschlag verglichen mit dem Durchschnittskurs der Scania-Papiere in den Wochen vor Bekanntgabe der Offerte.
Mit der Komplettübernahme will VW Scania von der Börse nehmen, um endlich durchregieren zu können und damit die konzerninterne Allianz mit MAN und der Marke VW Nutzfahrzeuge in Schwung zu bringen. Davon versprechen sich Wolfsburger Einsparungen von insgesamt mindestens 850 Millionen Euro jährlich. Zwar hält Europas größter Autobauer schon die Mehrheit - das schwedische Aktienrecht erlaubt aber trotzdem keinen kompletten Durchgriff, um die Rechte der Minderheitsaktionäre zu schützen./mmb/jha/stb
STOCKHOLM (dpa-AFX)
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