17.11.2016 22:37:38
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Westfalenpost: Martin Korte zu Verbrauchsangaben bei Pkw
Hagen (ots) - Der Tatbestand an sich ist keine Überraschung, das
Ausmaß der Schummelei schon. Wenn Autos tatsächlich im Durchschnitt
42 Prozent mehr Kraftstoff verbrauchen als von den Herstellern
angegeben, dann sprechen wir nicht mehr von einem Kavaliersdelikt -
sondern von Betrug. Dass die Konzerne es mit den Angaben zum
Spritkonsum ihrer Kraftfahrzeuge nicht so genau nehmen, ist ein
offenen Geheimnis. Kein Kunde hat die geschönten Zahlen in den
Verkaufsprojekten für bare Münze genommen. Über ein paar Prozent
Abweichung würde sich auch niemand aufregen - aber 42!? Warum machen
die das? Weil sie es dürfen. Die Trickserei ist legal, legitim ist
sie damit aber noch lange nicht. Verkehrs- und Wirtschaftsministerium
in Berlin sowie die Kommission in Brüssel haben dem Treiben der gut
vernetzten Industrie viel zu lange tatenlos zugesehen. Die
Bundesregierungen (es geht ja nicht nur um die aktuelle) lassen und
ließen VW und Co. an der langen Leine laufen - obwohl der Staat auch
um Steuereinnahmen gebracht wird. Kein Wunder, dass die Herrschaften
dort ihren Freiraum ausnutzen. Verbraucher, die sich wehren wollen,
müssen klagen. Das erfordert Mut - oder eine kooperative
Rechtsschutzversicherung. Der Erfolg vor Gericht gibt ihnen aber
recht. Vielleicht sollten einfach mehr Menschen diesen Mut zeigen.
Übrigens: Auch die Angaben über den Stromverbrauch und die Reichweite
der hochmodernen Elektroautos haben mit der Realität nichts zu tun.
Die Schummelei geht also weiter. Am Ende steht die Frage, ob die
Pkw-Giganten ihre Kunden eigentlich für dumm halten. Verneinen lässt
sich das derzeit leider nicht.
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Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion
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