07.03.2014 21:13:00
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Westfalenpost: Ein Humanist auf den Spuren des Humanen Von Stefan Hans Kläsener
Das hat seinen Grund in der griechischen Nachkriegsgeschichte, als eine Militärjunta die Macht übernahm - und mit ihr mancher Offizier, der im Zweiten Weltkrieg mit den Deutschen kollaborierte. Auch die tollkühnen Fallschirmjäger, die auf Kreta zum Einsatz kamen, sehen wir heute in einem anderen Licht.
Nimmt man nun auch noch die jüngsten Zumutungen an die Griechen hinzu, die einen versagenden Staat zu beklagen haben und bitter dafür büßen müssen, dann dürfte sich kein Bundespräsident wundern, wenn er auf allenfalls frostige Gastgeber träfe. Aber so kam es nicht.
Joachim Gauck, über den sich selbstverständlich auch Kritisches sagen lässt, hat ein offenbar untrügliches Gefühl für das rechte Wort zur rechten Zeit. Die Reparationsforderungen der Griechen, die anders als andere von deutschen Soldaten überfallene Staaten nichts Nennenswertes erhielten, wies er sanft zurück. Und versicherte Hellas dennoch der deutschen Solidarität, wenn es um die Überwindung der Schwierigkeiten von heute geht. Die ehrliche Bitte um Verzeihen für die Gräuel des Krieges kam hinzu.
All das zusammen macht den Erfolg dieses Staatsbesuchs aus. Griechenland, Wiege des Humanismus und Kernbestand des Abendlandes, hat eine solch würdige Visite verdient.
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