06.02.2018 23:03:42
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Einigung in der Metallindustrie
Bielefeld (ots) - Am Ende ging im Tarifkonflikt der Metall- und
Elektroindustrie doch alles relativ schnell. Die Einigung im
Südwesten auf neue tarifliche Regelungen in einer der wichtigsten
deutschen Wirtschaftszweige hat Symbolkraft. Arbeitgeber und
Gewerkschaft IG Metall haben sich auf Kompromisslinien verständigt,
um einen ausufernden Arbeitskampf zu verhindern. Das Ergebnis ist ein
Geben und Nehmen. Wobei die Arbeitgeber stärker gegeben haben, weil
sie nach den empfindlichen Nadelstichen, die die IG Metall mit den
ganztägigen Warnstreiks gesetzt hat, eine Eskalation um fast jeden
Preis verhindern wollten. In einem Punkt aber sind die Arbeitgeber
hart geblieben: Einen Teil-Lohnausgleich für Schichtarbeiter,
pflegende Angehörige oder Eltern junger Kinder, die ihre
Wochenarbeitszeit vorübergehend reduzieren wollen, gibt es nicht. Der
Kompromiss lautet hier Extrageld für alle - oder für eben jene
Personengruppe die Wahlfreiheit mehr Freizeit statt mehr Geld. Einige
Lösungen können wegweisend sein. Das gilt besonders für das erstmals
verbriefte Recht, aus Teilzeit wieder in Vollzeit zurückzukehren.
Worum auf höchster politischer Ebene seit längerem gestritten wird,
haben die Tarifpartner kurzerhand für sich vereinbart. Nachahmer in
Form einzelner Branchen könnten folgen - oder eben eine gesetzliche
Regelung für alle. Darüber hinaus ist es der IG Metall gelungen, ein
weiteres stattliches Lohnplus zu erstreiten. Angesichts der insgesamt
florierenden Wirtschaft ist es richtig und wichtig, die Beschäftigten
am Erfolg zu beteiligen, den sie mit erarbeitet haben. Das stärkt
auch die Binnenkonjunktur, die zu einer tragenden Säule des
Aufschwungs geworden ist. Klar ist aber auch, dass es in der Metall-
und Elektroindustrie Sparten und Firmen gibt, die nicht vom Boom
profitieren und die ums Überleben kämpfen. Deshalb tun alle
Beteiligten gut daran, auch hier individuelle Lösungen zu
ermöglichen. Ganz besonders wichtig wäre aber für alle Branchen eine
Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Denn sonst helfen die
besten Regelungen nichts, wenn immer stärker Tarifflucht und
Wettbewerbsverzerrung drohen - und eine Abwärtsspirale um möglichst
geringe Löhne.
OTS: Westfalen-Blatt newsroom: http://www.presseportal.de/nr/66306 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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