25.11.2013 20:16:02
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Atomabkommen mit dem Iran
Im Gegenzug erhält das Regime nicht viel. Die Lockerung der Sanktionen machen insgesamt nicht mehr als sieben Milliarden Dollar aus. Wobei der größte Teil davon aus der Freigabe im Ausland eingefrorener Guthaben des Iran in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar besteht. Unberührt bleiben die andauernden Verluste aus dem Ölgeschäft, das nach wie vor strikten Beschränkungen unterliegt. Über die Dauer der Interims-Vereinbarung wird der Gottesstaat allein auf weitere 30 Milliarden Dollar an potentiellen Einnahmen aus den Rohstoffverkäufen verzichten müssen.
Aus amerikanischer Sicht stellt das Zwischenabkommen den Reformwillen der neuen iranischen Führung auf die Probe. Es ist ein risikofreier Test, der die Ernsthaftigkeit Irans prüft. Von einem Zerbröseln des Sanktionsregimes kann nicht die Rede sein. Tatsächlich handelt es sich um ein Zuckerchen, das den iranischen Unterhändlern hilft die Vereinbarung daheim zu verkaufen. Nichts ist beschlossen, solange nicht alles vereinbart ist, betont Barack Obama, der die Kritik an der Interims-Vereinbarung aus Israel, Saudi Arabien und einigen Golfstaaten zurückweist.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sollte konstruktiv auf Obamas Einladung reagieren und mit dem Weißen Haus über die Ziele für ein dauerhaftes Abkommen konsultieren. Stattdessen unspezifische Drohungen zu ventilieren oder zu versuchen, über den Einflussnahme auf den US-Kongress die Vereinbarung zu unterminieren, schadet seiner Sache nur. Die Welt ist mit dem historischen Durchbruch von Genf ohne Zweifel sicherer geworden als vorher.
Dennoch fängt die eigentliche Arbeit jetzt erst an. Geklärt werden muss nun das knifflige Problem, Iran die friedliche Nutzung der Atomenergie möglich zu machen und dabei gleichzeitig auszuschließen, dass sie für militärische Zwecke missbraucht wird. Das Zwischenabkommen von Genf gibt der Diplomatie eine Chance. Hoffentlich kann sie genutzt werden.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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