17.01.2014 20:10:59
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Westdeutsche Zeitung: Obama-Rede zu NSA - Das Ausspähen ist längst nicht zu Ende Ein Kommentar von Peter Kurz
Spionage gab es doch immer, sagen die Verharmloser. Gewiss. Aber Objekt sind dabei andere Staaten, nicht die Bürger. In deren Privatsphäre wird eingegriffen, wenn die US-Dienste alle Informationen abgreifen, die über ihre Server laufen.
Es sind doch unsere Server, sagen sie, dagegen könnt ihr Ausländer nichts machen. Eben. Gegen das Abhören durch deutsche Behörden können wir uns wehren. Es gibt Gerichte, es gibt parlamentarische Gremien, die sich mit dem Treiben der Geheimdienste befassen. Doch gegenüber dem Datenabschöpfen aus den USA sind wir machtlos. Da hilft der Verweis nicht weiter, dass die USA ein Rechtsstaat sind. Selbst wenn man das trotz Defiziten (Stichwort Guantanamo) akzeptiert, läuft der Begriff des Rechtsstaats leer, wenn man sich nicht mit den Mitteln des Rechts wehren kann.
Dass "befreundete" Regierungschefs nicht ausgespäht werden, ist doch eine Selbstverständlichkeit. Doch das darf nicht alles sein. Wenn wir alle weiterhin unter Beobachtung stehen, muss die deutsche Regierung den "Freunden" deutlich machen, dass man in anderen Fragen, bei denen es bisher einen vereinbarten Datenaustausch gibt (Bankdaten, Passagierdaten), auch mal den Informationsfluss hemmen kann. Und jeder Einzelne sollte sich überlegen, wie viele Daten er auf Server von US-Internetriesen schaufelt, die von ihrer Regierung als unfreiwilliger Sammelspeicher genutzt werden.
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