04.03.2015 22:12:58
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Weser-Kurier: Zur geplanten Pflegekammer in Niedersachsen schreibt Peter Mlodoch:
Bremen (ots) - Man kennt es von Rechtsanwälten, Ärzten,
Steuerberatern oder Architekten: Sie alle sind zwangsweise in einer
öffentlich-rechtlichen Institution namens Kammer organsiert und
müssen dafür auch ordentlich Beiträge berappen. Niedersachsens
rot-grüne Regierung möchte so eine Anstalt nun auch für die
Angehörigen von Pflegeberufen einführen, um deren Situation zu
verbessern. Soweit der Wunsch. Ob sich das hehre Anliegen aber in der
Praxis umsetzen lässt, muss man arg bezweifeln. Denn die Pflegekammer
ist nicht viel mehr als ein zahnloser Tiger. Mit 53 Vollzeitstellen
aufgebläht, darf sie nach den Vorstellungen der Sozialministerin so
gut wie nichts: keine Tarifverhandlungen für ihre Zwangsmitglieder
führen, keine Pflegesätze aushandeln, keine Qualitätsmaßnahmen in
Krankhäusern und Altenheimen durchsetzen. Tätig werden kann die
Kammer im übrigen nur "nachrangig": Direktiven von Krankenkassen,
Heimaufsicht und der Arbeitgeber gehen immer vor. Übrig bleiben also
lediglich ein wenig Mitsprache und etwas Beratung. Und dafür der
ganze Aufwand samt Beitragszwang für die eh schon schlecht bezahlten
Pflegekräfte? Das vehemente Nein von Arbeitgebern, Gewerkschaften und
Sozialverbänden ist nur zu verständlich.
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