19.08.2013 22:38:58
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Weser-Kurier: Zu den Verlusten der Spielbanken schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 20. August 2013:
Bremen (ots) - Spielbanken sind aus der Mode gekommen. Vorbei sind
die nostalgischen Zeiten, in denen reiche Herren und Damen in edlem
Zwirn am Roulette-Tisch saßen, bunte Plastikchips setzten und
Champagner nippten. Man muss nur über die Autobahn fahren und an den
einschlägigen Autohöfen ausfahren, um die neue Spielwelt zu sehen.
Einfache Metallhallen mit grellen Lichtern versprechen dem Volk das
große Glück. Spielhallen sprießen nur so aus dem Boden der
Gewerbegebiete. Hier herrschen die einarmigen Banditen. Hier spielen
die Neureichen und die Süchtigen, die nicht aufhören, vom plötzlichen
Reichtum zu träumen. Dabei sollte mit dem neuen
Glücksspiel-Staatsvertrag doch alles besser werden. Die Gewinn- und
Verlustmöglichkeiten wurden ebenso beschränkt wie die Werbung, um
Minderjährige zu schützen. Spieler können heute bei Verdacht auf
Spielsucht gesperrt werden. Wie zum Hohn warnen Spielbanken auf ihren
Internetseiten: Glücksspiel kann süchtig machen. Noch scheinheiliger
liest sich der Staatsvertrag selbst. Der soll die Spielsucht
verhindern, indem er den natürlichen Spieltrieb der Bevölkerung in
geordnete Bahnen lenkt. Selten so gelacht: Die Bundesländer
profitieren von der Glücksspielabgabe - und kassieren 150 Millionen
Euro im Jahr. Vor allem aber wandern die Spieler ins Internet ab. Das
ist schön anonym. Zocken pur und zu Hause. Ausländische Anbieter
scheren sich im weltweiten Online-Wettgeschäft nicht um deutsche
Gesetze, genauso wenig wie die illegalen deutschen Anbieter, die ohne
Konzession und Schufa-Abfrage einfach weitermachen wie bisher. Das
ist die virtuelle Welt, der der Gesetzgeber wenig entgegenzusetzen
hat. Im realen Leben im Bremer Casino an der Schlachte suchen immer
weniger Menschen ihr Glück. Dabei ist retro doch eigentlich in. Die
Spielbanken sollten sich wieder als gesellschaftliches Ereignis
verkaufen, das weder im Internet noch in Spielhallen zu haben ist,
und Spielen - in Maßen - als Kultur pflegen.
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