30.01.2014 21:12:59
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Weser-Kurier: Zu den neuen Energieplänen von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Bremen (ots) - Die Energiewende könnte zum Opfer ihres eigenen
Erfolges werden. Der gestiegene Ökostromanteil hat den Strompreis
wegen der hohen Förderkosten in den vergangenen Jahren derart teuer
gemacht, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung trotz der hehren Ziele
zusehends schwindet. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat das
erkannt und will nun zügig gegensteuern. Aber steuert er mit seinem
Reformprojekt auch in die richtige Richtung? Fakt ist: Seine
Kürzungspläne verschrecken zahllose Investoren, ohne die eine
erfolgreiche Energiewende nicht möglich ist. Wer investiert künftig
noch, wenn sich die grundlegenden Voraussetzungen mit jedem neuen
Konzeptpapier der Regierung ändern? Im Koalitionsvertrag wurde noch
zugesagt, das bisherige Fördermodell für die Offshore-Windenergie bis
2019 zu verlängern. Nun soll es doch schon früher Kürzungen geben.
Letztlich verursachen solche Manöver wirtschaftlichen Schaden in den
betroffenen Regionen und würgen genau das ab, was man eigentlich
erreichen will: den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die werden zu
Unrecht als Strompreistreiber geschmäht. Denn warum ist der Strom so
teuer geworden? Hauptursache ist nicht der Zubau neuer Photovoltaik-
oder Windkraftanlagen, sondern paradoxerweise der niedrige
Börsenstrompreis. Die daraus resultierenden Mindereinnahmen müssen
mit der EEG-Umlage jeweils im Folgejahr ausgeglichen werden, was den
Verbraucher teuer zu stehen kommt. Weil die Einspeisevergütung auf 20
Jahre garantiert ist, lässt sich diese Praxis kaum ändern. Das weiß
auch Gabriel, weshalb er den Verbrauchern keine sinkenden
Strompreise, sondern lediglich eine geringere "Kostendynamik" in
Aussicht stellt. Dieses Ziel aber durch das Kappen der
Ökostromförderung erreichen zu wollen, ist der falsche Weg.
Vernünftiger wäre es, die Verstromung des Klimakillers Braunkohle
einzudämmen, die zurzeit einen so hohen Wert erreicht wie seit 1990
nicht mehr. Dieses Überangebot senkt den Börsenstrompreis und treibt
die EEG-Umlage in die Höhe. Das Resultat: hohe Kosten für den
Verbraucher und Schäden für das Klima.
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