02.09.2013 16:29:31

Weißrussland will Uralkali-Großaktionär Kerimow verhaften

   Von Andrey Ostroukh

   MOSKAU--Weißrussland hat schwere Vorwürfe gegen einen Großaktionär des russischen Düngemittelproduzenten Uralkali erhoben: Der Geschäftsmann Suleiman Kerimow soll in Zusammenhang mit den Ermittlungen in dem Kali-Streit mit Russland seine Macht missbraucht haben, berichtet die staatliche weißrussische Nachrichtenagentur Belta am Montag.

   Ein weißrussischer Untersuchungsausschuss wolle Kerimow festnehmen und ihn dazu von Interpol suchen lassen, berichtet die Nachrichtenagentur. Zudem wolle der Ausschuss die Ergebnisse seiner Untersuchung von Kerimows Aktivitäten an den russischen Generalstaatsanwalt schicken.

   Der Fall steht im Zusammenhang mit einer Ermittlung, im Zuge derer der Uralkali-Chef Wladimir Baumgertner in Weißrussland verhaftet worden war. Die Beziehungen zwischen Moskau und Minsk sind seitdem angespannt.

   Auf den Vorwurf des Machtmissbrauchs und Amtsmissbrauchs steht eine Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis.

   Der Untersuchungsausschuss war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Presseabteilung von Uralkali und ein Sprecher für Kerimows Investmentgruppe Nafta Moskva lehnten eine Stellungnahme ab.

   Baumgertner wird vorgeworfen, als Chairman der Vertriebsgesellschaft Belarusian Potash Company (BPC) seine Macht "zum Zweck des persönlichen Nutzens" missbraucht und den öffentlichen Interessen Weißrusslands geschadet zu haben. Über BPC hatte Uralkali bis vor Kurzem seine Kali- und Magnesiumprodukte weltweit vertrieben, gemeinsam mit dem Partner Belaruskali.

   Uralkali weist alle Vorwürfe zurück, die in Weißrussland gegen Baumgertner erhoben wurden und ergreift eigenen Angaben zufolge Maßnahmen, um seine Entlassung aus der Haft zu erwirken. Baumgertners Verhaftung nach einem Treffen mit dem Premierminister des Landes zog wütende Kritik aus Moskau nach sich und führte zu einem neuen Handelsstreit zwischen den beiden Nachbarn: Nach der Festnahme stoppte Russland dem Import von Schweinen und Schweinefleisch-Produkten aus Weißrussland. 2009 hatte Moskau während eines Konfliktes um russisches Gas den Import von Milch aus dem Nachbarland verboten.

   In der vergangenen Woche kündigte der staatliche russische Pipelinebetreiber OAO Transneft an, die Lieferung von Öl nach Weißrussland im September um rund ein Viertel zu verringern mit der Begründung, Reparaturen an den Rohrleitungen vornehmen zu wollen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   September 02, 2013 09:57 ET (13:57 GMT)

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