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27.04.2024 21:16:00
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Wechsel bei den "Magnificent Seven" prognostiziert: Welche Aktien in die Gruppe aufsteigen könnten - und welche rausfliegen
• Einige Mitglieder der Magnificent Seven bleiben auch 2024 unverändert
• Unterschiedliche Meinungen zu Aktien, die aus Gruppe ausscheiden werden
Im Jahr 2023 sorgten die Tech-Konzerne Apple, Amazon, Alphabet, NVIDIA, Meta Platforms, Microsoft und Tesla mit starken Kursgewinnen für Aufsehen - und erhielten aufgrund ihrer Performance den Spitznamen "Magnificent Seven". Der Start ins Jahr 2024 fiel für die Titel allerdings zunächst weniger gut aus, in den ersten Handelstagen 2024 kam es zu Verlusten. Auch wenn viele Mitglieder der illustren Gruppe sich an der Börse inzwischen wieder besser entwickeln, mehren sich unter Marktbeobachtern dennoch die Zweifel, ob die Tech-Aktien ihren starken Lauf auch im neuen Jahr wiederholen können. "CNBC"-Moderator Jim Cramer erwartet beispielsweise eine allgemeine Sektor-Rotation weg von Big Tech. Andere Experten sind mit Blick auf die Magnificent Seven nicht ganz so pessimistisch, glauben aber, dass zumindest einige Mitglieder der Gruppe ihren Platz zugunsten anderer Aktien werden räumen müssen.
Das macht die Magnificent Seven aus
Ein Merkmal der Magnificent Seven ist, dass hauptsächlich sie den breiten US-Index S&P 500 im vergangenen Jahr angetrieben haben. Wie "Business Insider" unter Berufung auf Daten der US-Investmentbank Goldman Sachs schreibt, war die Gruppe 2023 für etwa drei Viertel der Gesamtgewinne des S&P 500 verantwortlich. Das liegt nicht nur an ihrer starken Performance - die NVIDIA-Aktie kletterte 2023 beispielsweise um rund 239 Prozent -, sondern auch daran, dass sämtliche Aktien in dem breiten US-Index nach Marktkapitalisierung gewichtet sind. Unternehmen mit einem hohen Börsenwert haben somit automatisch mehr Einfluss auf die Bewegungen des gesamten Index - und insgesamt machten die sieben Titel laut "MarketWatch" Ende 2023 rund 30 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des S&P 500 aus.
Im Jahr 2024 sollen es jedoch teilweise andere Unternehmensaktien sein, die den S&P 500 am meisten antreiben werden. Von einem prognostizierten Wertgewinn von 3,1 Billionen US-Dollar bei dem Index sollen laut "Investor's Business Daily" rund 47 Prozent durch die "neuen" Magnificent Seven entstehen. Unter den sieben bedeutendsten Titeln für die Index-Performance werden sich 2024 nach Ansicht von Experten jedoch nicht mehr nur Tech-Aktien befinden. "Angesichts der Tatsache, dass es wahrscheinlicher ist, dass die Marktbreite im Jahr 2024 nicht mehr so konzentriert sein wird, werden die Sektorallokationen wahrscheinlich zusammen mit der größeren Renditestreuung steigen", sagte etwa Matthew Bartolini von State Street Global Advisors laut "Investor's Business Daily". Darüber, welche Aktien in diesem Jahr neu in den Kreis der Magnificent Seven aufsteigen werden und welche die Gruppe verlassen müssen, gibt es unter Analysten jedoch teilweise unterschiedliche Ansichten.
Analystenschätzungen: Das sind die neuen Magnificent Seven für 2024
"Investor's Business Daily" hat auf Basis der Daten von S&P Global Market Intelligence und MarketSmith, die wiederum auf gesammelten Analystenschätzungen basieren, untersucht, welche sieben US-Aktien gemäß ihrer prognostizierten Kursentwicklung 2024 den größten Anteil an der erwarteten Wertsteigerung des S&P 500 haben dürften. Dabei kam die Wirtschaftsseite zu dem Ergebnis, dass sich fünf Unternehmen der Magnificent Seven auch im aktuellen Jahr wieder überaus glorreich zeigen dürften. So werden NVIDIA, Amazon, Alphabet, Apple und Microsoft ihren Platz in der Spitzengruppe aufgrund ihrer schieren Größe und ihres Einflusses wohl verteidigen können. Bei ihnen handelt es sich laut EY immerhin auch um die fünf US-Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung - international kann nur Saudi Aramco als weltweit drittgrößtes Unternehmen mit ihnen mithalten.
Wie "Investor's Business Daily" weiter schreibt, dürfte der Chip-Hersteller NVIDIA dabei 2024 am meisten zum Wertgewinn des S&P 500 beitragen. Analysten erwarten für den wohl größten Profiteur des KI-Hypes im laufenden Jahr einen Kursanstieg um 33 Prozent. Angesichts der Performance der NVIDIA-Aktie im vergangenen Jahr und der anhaltenden Nachfrage nach KI-Anwendungen dürfte diese Prognose wohl eher konservativ sein, würde den Börsenwert des Konzerns aber dennoch um rund 400 Milliarden US-Dollar steigern, was rund 13 Prozent der erwarteten Wertsteigerung des S&P 500 entsprechen würde. Das Unternehmen gilt als Vorreiter bei der Entwicklung von KI-Chips und dürfte diese Position - trotz zunehmender Konkurrenz durch AMD - zunächst weiter verteidigen können, sind sich Experten einig. Für die Analysten von TD Cowen ist die NVIDIA-Aktie daher sogar die "beste Idee" für 2024.
Zweiter Haupttreiber für den US-Index wäre laut dem Wirtschaftsportal Microsoft mit einem erwarteten Zuwachs von 300 Milliarden US-Dollar beim Börsenwert, was 9,8 Prozent der prognostizierten Gewinne beim S&P 500 entspräche. Microsoft sei "im Wesentlichen der Fackelträger der globalen KI-Revolution", schrieben die Analysten von Wedbush laut "Investopedia". Zudem sei bei der Microsoft-Aktie "die nächste Welle des Cloud- und KI-Wachstums" noch nicht eingepreist, die das Tech-Unternehmen, das mit Milliarden am ChatGPT-Entwickler OpenAI beteiligt ist, im Jahr 2024 erleben werde.
Daneben dürfte der Marktwert von Amazon 2024 laut den von "Investor's Business Daily" verwendeten Analystenschätzungen um 247,8 Milliarden US-Dollar steigen, der von Alphabet um 187,4 Milliarden US-Dollar und der von Apple um 106,5 Milliarden US-Dollar. Umgelegt auf die erwarteten Gesamtgewinne des S&P 500 würde das Anteilen von 8,1 Prozent, 6,1 Prozent und 3,5 Prozent entsprechen.
Meta Platforms und Tesla dürften hingegen ihren Platz unter den Magnificent Seven verlieren. Stattdessen werden laut "Investor's Business Daily" die Buffett-Holding Berkshire Hathaway und der Ölgigant ExxonMobil mehr zur Entwicklung des S&P 500 beitragen und dadurch neu in die Gruppe aufsteigen. Wie das Portal schreibt, trauen Analysten der Investment-Holding von Starinvestor Warren Buffett 2024 einen Kursanstieg um zwölf Prozent zu. Der Börsenwert von Berkshire würde somit um 94,9 Milliarden US-Dollar steigen, was wiederum 3,1 Prozent der prognostizierten Gewinne des breiten US-Index entsprechen würde. Noch stärker aufwärts gehen dürfte es laut den Experten im laufenden Jahr bei ExxonMobil: Hier wird ein Kursplus von 26 Prozent erwartet. Beim Börsenwert entspräche dies einem Plus von 104 Milliarden US-Dollar bzw. 3,4 Prozent der erwarteten Gewinne des S&P 500.
Der Einfluss der beiden Aktien, die laut den Berechnungen von "Investor's Business Daily" 2024 nicht mehr zu den Magnificent Seven gehören dürften, wird laut Experten im Vergleich deutlich kleiner ausfallen. So dürfte Meta wohl nur noch 61,1 Milliarden US-Dollar zur Wertsteigerung des S&P 500 beitragen, während für Tesla im Gesamtjahr 2024 sogar ein Kursrückgang um 1,4 Prozent prognostiziert wird, wodurch 2,7 Milliarden US-Dollar an Börsenwert vernichtet würden.
Teilweise Uneinigkeit, welche Titel ihren Platz verlieren werden
Auch wenn es zahlreiche Stimmen gibt, die der Meinung sind, dass die Zeit der bisherigen Magnificent Seven nun vorbei ist, ist man sich doch nicht allerorts ganz einig darüber, bei welchen Anteilsscheinen nun keine großen Gewinne mehr erwartet werden dürfen. Am unstrittigsten scheint noch das Ausscheiden des Elektroautobauers Tesla aus der Gruppe zu sein. Hier argumentieren auch die Nachrichtenseiten "Barron's", "The Motley Fool" sowie "InvestorPlace" dafür, dass der Titel aus den Magnificent Seven fliegen wird. Denn das Marktumfeld für den E-Autopionier wird zunehmend rauer. Zuletzt konnte der chinesische Konkurrent BYD den Konzern von Elon Musk bei den E-Autoauslieferungen im vierten Quartal übertreffen und Analysten haben laut "The Motley Fool" ihre Prognosen für das Gewinnwachstum bei Tesla aufgrund der in 2023 erfolgten starken Preissenkungen deutlich gekürzt. Die Experten von Bernstein gehen davon aus, dass der E-Autobauer Anleger 2024 "enttäuschen" könnte, da die Nachfrage "aufgrund der engen (und teuren) Produktfamilie von Tesla, die ihre Sättigung allmählich erreicht, und des anhaltenden Wettbewerbs in der Branche" gering sei. Den Titel zu shorten könnte daher "die beste Idee" für das laufende Jahr sein, so die Experten.
Umstrittener ist hingegen ein mögliches Ausscheiden von Meta aus der illustren Gruppe. Statt dem Zuckerberg-Konzern sehen "Barron's", "The Motley Fool" und "InvestorPlace" eher den Platz von Apple gefährdet. Grund ist das schwache Wachstum des Konzerns, der in den letzten vier aufeinanderfolgenden Quartalen sinkende Umsätze ausweisen musste. Laut "InvestorPlace" seien die Bewertungen von Apple am Aktienmarkt hingegen "überzogen für ein Unternehmen, dessen Umsatz kaum oder gar nicht wächst", weshalb der iKonzern keinen Platz mehr unter den Magnificent Seven verdiene.
Redaktion finanzen.at
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