19.11.2013 19:18:59
|
WAZ: Lange Schatten aus Nahost - Kommentar von Ulrich Reitz
Entscheidend ist nicht mehr das Grundsätzliche, ist nicht mehr die Geschichte, sondern: die Macht. Das Grundsätzliche war die Aussage der thüringischen SPD, mit der Linkspartei komme ein Bündnis auf Bundesebene nicht infrage, weil mit deren Positionen in Deutschland kein Staat zu machen sei. Und da der Regierungschef eines Bundeslandes in Berlin Politik mitgestalte, bedeute das Nein zu Rot-Rot im Bund ein Nein zu einem Linkspartei-Ministerpräsidenten. Die Geschichte war, dass sich eine nach der Wende neu gegründete Partei nicht mit den Erben einer Partei einlassen könne, die einst für das gewaltsame Verschwinden der SPD verantwortlich war. Deshalb hatte die SPD in den neunziger Jahren verhindert, dass frühere SED-Mitglieder bei ihr eintraten. Nun, da weder Grundsätze noch Geschichte noch zählen, rechnet die SPD kühl die programmatischen Gemeinsamkeiten mit der Linkspartei zusammen, vom Mindestlohn über Mindestrente bis zur Gesundheitspolitik. Nach dieser Logik hätte die CSU übrigens seinerzeit in Bayern auch mit den Republikanern koalieren können.
In der SPD gibt es Mitglieder, die meisten von ihnen sind um die 60 Jahre alt, die einst als Reaktion auf die Bedrohung der westdeutschen Freiheit, etwa in Berlin, in die SPD eingetreten sind. Wie werden die das alles finden? Die SPD-Wende wird auch in der noch zuckenden FDP registriert. Statt vor der Bundestagswahl die Liberalen zu unterstützen müsse die Kanzlerin nun mit einem Partner verhandeln, der sich auf Kommunisten einlasse. Tja.
OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/55903 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!