06.10.2015 21:02:37
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WAZ: Konkurrenz nicht im Revier. Kommentar von Frank Meßing
Essen (ots) - Kirchtürme überwinden und zusammenarbeiten - diese
Forderung ist so alt wie der Rückzug von Kohle und Stahl, der das
Ruhrgebiet gebeutelt hat. Wenn sich die Politiker der Revierstädte
endlich einmal darauf verständigen könnten, wäre die Region ein Stück
weiter. Ihre massiven Struktur- und Finanzprobleme wäre sie dadurch
aber längst nicht los. Bei den Wirtschaftsförderern, so scheint es,
ist längst angekommen, dass es keinen Sinn macht, sich Investoren und
Unternehmen untereinander wegzuschnappen. Die Konkurrenz sitzt nicht
im Ruhrgebiet, sondern im rheinischen Speckgürtel oder im
mittelstandsfreundlichen Südwestfalen. Niedrige Gewerbesteuersätze
und verfügbare Flächen machen diese Regionen wirtschaftlich
interessant. Da wird das Revier so schnell nicht aufholen können. Das
Image des Ruhrgebiets können die Städte aber sehr wohl aufpolieren,
wie sie es gerade auf der Expo Real in München versuchen. Für
Investoren sind teure Pflaster wie Hamburg, München und sogar das
wirtschaftsschwache Berlin immer noch interessanter als das
Ruhrgebiet. Die Vorzüge durch das dichte Netz von Konzernen,
Hochschulen, Kultureinrichtungen und Infrastruktur bei
vergleichsweise günstigen Lebenshaltungskosten können die 53 Kommunen
nur herüberbringen, wenn sie als homogene Metropole auftreten und mit
einer Stimme sprechen. Bei den Wirtschaftsförderern scheint das zu
funktionieren.
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