19.02.2016 16:58:47

Visco: EZB entschlossen im Kampf gegen Mini-Inflation

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der italienische Notenbankpräsident Ignazio Visco hat die Entschlossenheit der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die Mini-Inflation im Euroraum hervorgehoben und im Notfall für ein frühzeitiges und aggressives Gegensteuern plädiert. Aus seiner Sicht gebe es dabei keine Tabus. In einem Interview mit der Börsen-Zeitung sagte das EZB-Ratsmitglied: "Wir werden innerhalb unseres Mandats tun, was nötig ist, um Preisstabilität zu sichern". Aus seiner Sicht gebe es dabei keine Tabus.

   Es sei besser "präventiv und aggressiv" zu handeln, dann müsse man im besten Fall auch viel weniger tun als es der Fall wäre, wenn man zu spät handele. Besorgt zeigte sich Visco insbesondere mit Blick auf den Rückgang der Inflationserwartungen und Zweitrundeneffekte der niedrigen Inflation auf die Löhne. Er sehe, dass sich das Risiko solcher Zweitrundeneffekte materialisiere.

   Die EZB müsse "auch mit dem Eindruck aufräumen", sie sei im Kampf gegen die Mini-Inflation machtlos: "Wir haben im Notfall noch eine Reihe von verfügbaren Instrumenten und wir können neue Instrumente schaffen."

   Der Chef des Banca d'Italia wandte sich auch gegen Bedenken, eine mögliche weitere Absenkung des Einlagenzinses von aktuell -0,3 Prozent werde die Profitabilität von Europas Banken nur weiter belasten. "Das kommt darauf an", wie man es mache, sagte er.

   Mit Blick auf eine Aufstockung der Anleihekäufe sagte Visco, er sei bei diesem Instrument "nicht zurückhaltend". Man müsse aber schauen, wie die Lage im März bei der nächsten EZB-Ratssitzung sei, "und dann entscheiden, was, wie viel und wie lange wir kaufen." Zu den jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten und dem Ausverkauf bei Europas Bankaktien sagte er, es gebe dabei einige "Übertreibungen".

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh/jhe

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   February 19, 2016 10:28 ET (15:28 GMT)

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