23.02.2015 16:31:33
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Verband der Pfandbriefbanken hofft auf Entlastung durch QE
Von Hans Bentzien
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) hofft darauf, dass der Druck auf die Pfandbriefrenditen mit dem Beginn von Staatsanleihekäufen durch die Zentralbanken des Eurosystems etwas nachlassen wird. "Wir sehen eine gewisse Chance, dass der Druck auf die Renditen von Covered Bonds abnimmt", sagte vdp-Sprecher Christian Walburg.
Nach seiner Aussage sind die Pfandbriefbanken nicht erfreut über das im vergangenen Jahr beschlossene dritte Ankaufprogramm für Pfandbriefe der EZB (CBPP3). Dieses Programm führt zu künstlich höheren Preisen und spiegelbildlich niedrigeren Renditen. Erfüllen dürfte sich Walburgs Hoffnung allerdings nur, wenn die Zentralbanken künftig zumindest einen Teil der Ankäufe von Covered Bonds durch Staatsanleihen ersetzen.
Der EZB-Rat hat beschlossen, dass die Zentralbanken des Eurosystems ab März monatlich Anleihen für 60 Milliarden Euro ankaufen sollen. Darin enthalten ist der seit Herbst 2014 laufende Ankauf von Covered Bonds und Kreditverbriefungen (ABS), der sich im Durchschnitt auf 10 Milliarden Euro pro Monat beläuft.
Um den Jahreswechsel herum hatten sich diese Ankäufe etwas abgeschwächt. Zuletzt war die EZB jedoch wieder stärker aktiv. In der Woche zum 20. Februar erhöhten sich ihre Bestände an Covered Bonds um 2,785 Milliarden Euro. In der Vorwoche waren es 5,699 Milliarden gewesen.
Nach Aussage Walburgs waren die Preise von Pfandbriefen bereits sehr hoch, als die EZB ihr Ankaufprogramm verkündete. Nach der Ankündigung des Programms seien sie dann noch einmal um bis zu 10 bis 15 Basispunkte gestiegen. "Die EZB steht in Konkurrenz zu den traditionellen Kunden wie Versicherungen, Banken und Fonds", sagte der vdp-Sprecher. Zwischen 20 und 45 Prozent einer liquiden Emission werden derzeit von der EZB gekauft. Zulässig sind bis zu 70 Prozent.
Im Jahr 2014 wurden in Deutschland neue Pfandbriefe für schätzungsweise 47 Milliarden Euro begeben. Im Jahr zuvor waren es knapp 50 Milliarden gewesen. Für 2015 rechnet der vdp mit einem Primärabsatz auf Vorjahreshöhe.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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February 23, 2015 10:01 ET (15:01 GMT)
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