06.01.2017 15:51:43

UPDATE/US-Jobwachstum schwächer, aber Löhne ziehen kräftig an

   --US-Firmen schaffen 156.000 Jobs

   --Löhne steigen um 2,9 Prozent

   --Fed achtet auf Lohnentwicklung

   (NEU: Analysten)

   Von Eric Morath

   WASHINGTON (Dow Jones)--Das Stellenwachstum in den USA hat sich im Dezember abgeschwächt, doch die Löhne stiegen mit der höchsten Jahresrate seit 2009. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 156.000, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte einen Stellenzuwachs um 183.000 erwartet hatten. Zugleich wurden die Angaben für die beiden Vormonate sowohl nach oben als auch nach unten revidiert, netto ergab sich daraus ein Zuwachs um 19.000 Jobs für November und Oktober.

   Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im Dezember auf 4,7 von 4,6 Prozent, wie von Ökonomen erwartet. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.

   Die sogenannte Beschäftigungsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter - stieg von 62,6 auf 62,7 Prozent.

Lohnanstieg spielt der Fed in die Karten "Der Dezember-Bericht zeigt, warum es falsch ist, eine Zinserhöhung der Fed im März schon abzuschreiben", sagte ING-Bank-Chefökonom Rob Carnell. "Die entscheidende Zahl ist der Anstieg der Stundenlöhne. Wir gehen immer noch davon aus, dass es in diesem Jahr nur zu zwei Zinsschritten kommen wird, aber es gibt nun gute Argumente für eine Erhöhung im März."

   Die US-Stundenlöhne stiegen um 0,4 Prozent oder 0,10 Dollar auf 26,00 Dollar. Ökonomen hatten ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 2,9 Prozent höher, die höchste Rate seit über sieben Jahren.

   Der Stellenaufbau in den USA hat im Trend der letzten Quartale zwar leicht an Dynamik eingebüßt, was bei der hohen Auslastung des Arbeitsmarktes aber nicht weiter verwunderlich ist. Bei der US-Notenbank und damit auch an den Kapitalmärkten dürfte die Entwicklung der Stundenlöhne große Beachtung finden, meinen die Ökonomen von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Steigende Löhne bilden die Basis für einen nachhaltigen Inflationsanstieg.

   "Die Fed kann das Szenario einer intakten Konjunktur zusammen mit einer zu erwartenden expansiv ausgerichteten Fiskalpolitik und höheren Inflationserwartungen spielen und an ihrer behutsamen Normalisierung der Zinspolitik festhalten", sagte NordLB-Ökonom Bernd Krampen. "Vorschnell wird sie aber nicht agieren wollen, schließlich möchte sie nicht für die nächste Rezession verantwortlich gemacht werden."

   (Mitarbeit: Andreas Plecko)

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   January 06, 2017 09:21 ET (14:21 GMT)

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