10.01.2014 16:05:31
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UPDATE: US-Arbeitsmarkt bleibt im Dezember deutlich unter Erwartungen
--Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft wächst nur um 74.000
--Volkswirte hatten Plus von gut 200.000 Stellen erwartet
--Geringster Anstieg seit drei Jahren
--Arbeitslosenquote sinkt dennoch auf 6,7 von 7,0 Prozent
--Vormonatswert für neue Jobs deutlich nach oben revidiert
(NEU: Weitere Zahlen, Details, Hintergrund)
Das Jobwachstum in den USA hat sich im Dezember überraschend deutlich verlangsamt. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft ist um lediglich 74.000 gewachsen, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte einen kräftigeren Stellenzuwachs von gut 200.000 erwartet hatten.
Die Dezember-Zahlen markieren zudem den geringsten Beschäftigungsanstieg seit drei Jahren. Für die Pläne der US-Notenbank, ihre Wertpapierkäufe schrittweise zu drosseln, könnte das zu einem Problem werden.
Die Entwicklung kommt umso unerwartete, da der am Mittwoch vorgelegte Bericht des Gehaltsabrechnungsdienstleisters ADP auf einen kräftigen Zuwachs hingedeutet hatte. Laut den ADP-Daten wurden in der Privatwirtschaft im Dezember 223.000 neue Stellen geschaffen. Hier hatten Volkswirte lediglich mit einem Plus von 200.000 gerechnet. Viele der Experten hatten daraufhin ihre Schätzungen für die offiziellen Arbeitsmarktdaten, die auch den öffentlich Sektor umfassen, kurzfristig hochgesetzt.
Das US-Arbeitsministerium revidierte Freitag zudem die Angaben für den Vormonat nach oben: Das Ministerium meldete für November nun ein Stellenplus von 241.000, nachdem zunächst ein Anstieg um 203.000 gemeldet worden war. Für den Oktober blieb die Zahl unverändert bei 200.000 zusätzlichen Stellen.
Die bei einer separaten Erhebung ermittelte Arbeitslosenquote sank allerdings auf 6,7 Prozent. Ökonomen hatten eine unveränderte Quote von 7,0 Prozent erwartet. Dass die Quote deutlich rückläufig ist, obwohl der Beschäftigtenzuwachs deutlich hinter den Prognosen zurückblieb, hat statistische Gründe. Die Ausgangsbasis, das Arbeitskräftepotenzial, ist gesunken, da eine hohe Zahl an Menschen dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung steht.
Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne stiegen weiteren Angaben zufolge um 2 Cent auf 24,17 Dollar.
Nach den jüngsten Jobdaten könnte die US-Notenbank ihre Pläne zur Drosselung ihrer Ankäufe von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren überdenken. 85 Milliarden Dollar hatte die Federal Reserve lange Zeit pro Monat dafür ausgegeben, um die Zinsen niedrig zu halten und die Wirtschaft anzukurbeln. Im Dezember hatte sie auf die Erholung am Arbeitsmarkt reagiert und das monatliche Ankaufvolumen zu Jahresbeginn 2014 um 10 Milliarden zurückgefahren.
Sollte sich der Erholungskurs fortsetzen, könnte das Kaufprogramm nach weiteren schrittweisen Kürzungen gegen Ende des Jahres auslaufen. Gleichzeitig hatte die Fed aber angekündigt, die monatlichen Reduzierungen mit Blick auf die weitere Wirtschaftsentwicklung jeweils zu überprüfen. Die Nullzinspolitik soll aber noch längere Zeit weitergehen, auch wenn die von der Notenbank angepeilte Marke einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent erreicht wird.
Mitarbeit: Von Jonathan House und Sarah Portlock
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/sha/jhe/smh
(END) Dow Jones Newswires
January 10, 2014 09:32 ET (14:32 GMT)
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