22.03.2016 19:48:45

UPDATE/Sicherheitsvorkehrungen nach Brüssel-Anschlägen in aller Welt verschärft

   --Brüsseler Flughafen auch am Mittwoch geschlossen

   --Nahverkehr langsam wieder in Betrieb

   --London gibt Reisehinweis heraus

   (NEU: Details, Hintergrund)

   FRANKFURT (AFP)--Nach den Bombenanschlägen in Brüssel haben Behörden in aller Welt am Dienstag die Sicherheitsmaßnahmen im Verkehr und an den Grenzen drastisch verschärft. In Deutschland wurden nach Angaben der Bundespolizei die Kontrollen an Flughäfen und Bahnhöfen sowie an der deutsch-belgischen Grenze verstärkt. Die Deutsche Bahn stoppte bis einschließlich Mittwoch ihren Fernverkehr nach Brüssel. Dort fielen Züge und hunderte Flüge aus, was zu einem landesweiten Verkehrschaos führte.

   Schon kurz nach den Anschlägen am Morgen in Brüssel mit mehr als 30 Toten und mehr als 200 Verletzten wurde an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main die Sicherheit verschärft. Später teilte die Bundespolizei mit, dass die Kontrollen an Flughäfen und Bahnhöfen bundesweit verstärkt worden seien.

   Die Deutsche Bahn stoppte ihren Fernverkehr nach Brüssel bis einschließlich Mittwoch und wollte dann entscheiden, ob sie diese Maßnahme auch für weitere Tage treffe. Betroffen sind nach Angaben des Unternehmens täglich drei ICE-Verbindungen von Köln über Aachen nach Brüssel und zurück. Die Züge fahren demnach vorerst nur bis Aachen und kehren dort um.

   In Brüssel selbst kam der Verkehr nach den Attentaten zum Erliegen: Der Flughafen Zaventem, an dem sich zwei der Explosionen ereignet hatten, wurde geschlossen und sollte auch am Mittwoch nicht öffnen. Es werde mindestens einen Tag dauern, um zumindest einen Teil des Betriebs wieder aufzunehmen, teilte der Direktor der Betreibergesellschaft, Arnaud Feist, mit. Ihm zufolge wurden am Dienstag mehr als 600 Flüge gestrichen, mit denen "mindestens 60.000 Passagiere" fliegen wollten.

   Der öffentliche Nahverkehr in Brüssel wurde ebenfalls gestoppt. Die Bahnhöfe wurden geschlossen, die U-Bahnen standen still. Im Laufe des Nachmittags nahm der Nahverkehr aber seinen Betrieb allmählich wieder auf, um Berufstätigen den Heimweg zu ermöglichen. Zwei U-Bahnlinien fuhren wieder, die Bahnhöfe öffneten unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen.

   Auch der Verkehr mit den internationalen Thalys-Schnellzügen wurde in Belgien am späten Vormittag eingestellt. Züge, die bereits unterwegs waren, mussten umkehren. Für Dienstagabend kündigte das Unternehmen indes wieder zwei Verbindungen zwischen Paris und Brüssel und wieder zurück an. Der Verkehr der Eurostar-Züge zwischen London und Brüssel wurde eingestellt.

   In Frankreich und Großbritannien wurden die Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls umgehend ausgeweitet. Vor allem in Paris, wo bei islamistischen Anschlägen im November 130 Menschen getötet worden waren, wurde die Polizeipräsenz an Flughäfen, Bahnhöfen und im öffentlichen Nahverkehr noch einmal deutlich verstärkt.

   Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve kündigte an, dass 1.600 zusätzliche Beamte an die Grenzen sowie an Verkehrsknotenpunkte geschickt würden. Am Pariser Flughafen Charles de Gaulle wurden die Kontrollen an allen Terminals und an den beiden Bahnhöfen des Hauptstadtflughafens verstärkt. Laut Cazeneuve sollten nur noch Reisende mit Tickets und Ausweispapieren Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln erhalten.

   Zusätzliche Polizeipatrouillen kamen auch in London an Flughäfen und strategisch wichtigen Orten zum Einsatz. Die britische Regierung riet am Dienstagnachmittag ihren Bürgern zudem von nicht dringend notwendigen Reisen nach Brüssel ab, nachdem sie zuvor nur zur Vorsicht aufgerufen hatte. Das Auswärtige Amt rief Reisende in Brüssel auf, sich dort "nur mit erhöhter Aufmerksamkeit und Wachsamkeit zu bewegen" und größere Menschenansammlungen zu meiden.

   In den Niederlanden, Dänemark, Spanien, Italien und Portugal sowie in Tschechien, Bulgarien und Russland wurden ebenfalls die Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen, Bahnhöfen oder Grenzübergängen verschärft. Die Anschläge sendeten auch Schockwellen über den Atlantik: New Yorks Polizei kündigte an, als "Vorsichtsmaßnahme" und zur "Beruhigung der Öffentlichkeit" die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen. Washington verstärkte seine Beamtenpräsenz in der U-Bahn und auch Los Angeles verschärfte die Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt.

   DJG/brb

   (END) Dow Jones Newswires

   March 22, 2016 14:18 ET (18:18 GMT)- - 02 18 PM EDT 03-22-16

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