12.01.2015 18:34:32
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UPDATE: SAP wächst in der Cloud aber schrumpft weiter im klassischen Geschäft
-- SAP steigert Umsatz in der Cloud im Schlussquartal um 68 Prozent
-- Geschäft mit klassischen Software-Lizenzen erneut rückläufig
-- Betriebsergebnis liegt im 4. Quartal um 3 Prozent unter Vorjahr, Gesamtjahresziel aber knapp erreicht
-- Aktie legt deutlich zu
(NEU: Details, Marktreaktionen)
Von Archibald Preuschat
Mit seinen vorläufigen Zahlen hat der Softwarekonzern SAP die Markterwartungen in etwa getroffen. Von einigen Investoren erwartete böse Überraschungen gab es nicht. Die Trends der vorangegangenen Quartale setzen sich fort.
Der DAX-Konzern verbuchte ein starkes Wachstum bei Cloud-basierten Diensten, muss in seinem profitableren Kerngeschäft mit Software-Neulizenzen aber Umsatzrückgänge hinnehmen. Trotzdem erreichte SAP sein Ergebnisziel für 2014, das erst im Herbst stark herabgesetzt wurde. "Mit der verstärkten Ausrichtung auf das Cloud-Geschäft und unseren wachsenden Supporterlösen bauen wir langfristig ein größeres, besser planbares Geschäft auf", sagte SAP-Finanzvorstand Luka Mucic. Vorstandssprecher Bill McDermott sprach von einer erfolgreichen Fortsetzung der Wachstumsstrategie im zurückliegenden Jahr.
Insgesamt legte der Umsatz von SAP im Schlussquartal, dem saisonal stärksten, um 7 Prozent auf 5,46 Milliarden Euro zu. Der Umsatz mit Diensten aus der Cloud, virtuellen Rechenzentren, stieg zwischen September und Dezember gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 68 Prozent auf 350 Millionen Euro. Die Erlöse aus klassischer fest installierter Software und deren Wartung wuchsen um 5 Prozent auf 4,37 Milliarden Euro. Indes war das Neugeschäft mit klassischen Software-Lizenzen im vergangenen Quartal weiter rückläufig, der Umsatz ging um 2 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro zurück. Die genannten Zahlen unterliegen dem Rechungslegungsstandard IFRS, SAPs Prognosen fußen indes auf Non-IFRS-Zahlen, die zudem um Währungsschwankungen bereinigt sind.
SAP investiert in Cloud-basierte Dienste. Zuletzt tätigte das Unternehmen mit dem Reisekosten-Abrechnungssystem Concur die mit 6,5 Milliarden Euro teuersten Zukäufe seiner Geschichte. Dem Concur-Erwerb ging eine Reihe von Milliarden-Übernahmen voraus. 2012 kaufte SAP den Anbieter von Personalsoftware Successfactors für 3,4 Milliarden US-Dollar und die Handelsplattform Ariba für 4,3 Milliarden Dollar.
Das Geschäft mit Cloud-Diensten ist nicht so margenstark wie das klassische Geschäft des DAX-Konzerns aus Walldorf. Das Betriebsergebnis erreichte im vierten Quartal 1,75 Milliarden Euro, ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 3 Prozent. Die operative Marge sank entsprechend auf 32,1 Prozent nach 35,3 Prozent.
Gleichwohl erreichte der Software-Konzern, der im Wettbewerb mit Oracle und Microsoft steht, knapp sein Jahresziel eines Betriebsergebnisses, das nicht nach dem Rechnungslegungsstandard IFRS berechnet wird, von 5,6 Milliarden bis 5,8 Milliarden Euro. Die Kennziffer lag im Gesamtjahr bei 5,64 Milliarden Euro. SAP hatte das Ziel im Herbst wegen eines stärkeren Cloud-Geschäftes um 200 Millionen Euro gesenkt. Denn statt wie bei klassischer Software verteilen sich durch das Abo-Modell bei der Mietsoftware aus dem Internet die Zahlungen für die Software über einen längeren Zeitraum.
Traditionell veröffentlicht SAP als erster deutscher DAX-Konzern sein Jahresergebnis. Im Vorfeld waren Investoren etwas nervös und hatten wie drei Monate zuvor, als SAP das Ergebnisziel senkte, mit negativen Überraschungen gerechnet. Diese blieben aus und die Aktie legte bis zum Xetra-Schluss um 4,6 Prozent auf 57,05 Euro zu. Damit schnitt das Papier deutlich besser ab als der Dax und war zudem der festeste Wert in diesem Index.
Es wird erwartet, dass SAP bei der für den 20. Januar geplanten Bilanzvorlage einen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr sowie eine neue Mittelfrist-Prognose abgibt, die dem Cloud-Geschäft Rechnung trägt. Bislang strebte SAP für 2017 eine operative Marge von 35 Prozent an. Im zurückliegenden Jahr lag die Kennziffer bei 32,1 Prozent, 400 Basispunkte unter dem Vorjahreswert, währungsbereinigt fiel die Marge sogar um 700 Basispunkte niedriger aus.
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
DJG/apr/bam
(END) Dow Jones Newswires
January 12, 2015 12:03 ET (17:03 GMT)
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