28.12.2016 15:59:40

UPDATE/Mutmaßlicher Kontaktmann Amris in Berlin festgenommen

   --Nummer des Festgenommenen im Mobiltelefon Amris gespeichert

   --Haftbefehl wird geprüft

   (NEU: Amris Fluchtroute, keine Gedenkzeremonie im Bundestag)

   KARLSRUHE (AFP)--Neun Tage nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche hat die Polizei in der Hauptstadt einen Kontaktmann des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri festgenommen. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 40-jährigen Tunesier aus Berlin, wie die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Demnach durchsuchten Ermittler des Bundeskriminalamts auf Grundlage eines Beschlusses des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs Wohn- und Geschäftsräume des Mannes, laut einem Medienbericht am Morgen im Stadtteil Tempelhof.

   Im Mobiltelefon Amris, das am Tatort gefunden worden war, sei die Nummer des Festgenommenen gespeichert gewesen, erklärte die Bundesanwaltschaft. Die Ermittlungen deuteten darauf hin, dass er in den Anschlag eingebunden gewesen sein könnte. Inwieweit sich der Verdacht erhärten lasse, bleibe abzuwarten. Bis Donnerstag werde geprüft, ob ein Haftbefehl beantragt werde, hieß es.

   Amri soll bei dem Anschlag mit einem Lastwagen auf einen Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember zwölf Menschen getötet haben. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich.

Amri reiste auf Flucht wohl auch durch die Niederlande Auf seiner Flucht reiste Amri nach dem Anschlag offenbar auch durch die Niederlande. Der Tunesier sei in der Nacht zum 22. Dezember von der niederländischen Stadt Nimwegen mit einem Fernbus ins ostfranzösische Lyon gefahren, verlautete am Mittwoch aus französischen Ermittlerkreisen.

   Nimwegen liegt nahe der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Wie Amri von Berlin aus dorthin gelangte, war zunächst unklar. Ein Sprecher der niederländischen Staatsanwaltschaft bestätigte Ermittlungen grundsätzlich, wollte aber keine weiteren Angaben machen.

   Der Bus fuhr den französischen Ermittlern zufolge zum Bahnhof Lyon-Part-Dieu, wo Amri später von einer Überwachungskamera gefilmt wurde. Von Lyon aus fuhr der 24-Jährige mit dem Zug in die französische Alpenstadt Chambery und dann nach Italien. Er wurde schließlich in der Nacht zum 23. Dezember bei einer Polizeikontrolle in Mailand erschossen.

Keine offizielle Gedenkveranstaltung für die Anschlagsopfer Unterdessen verzichtet der Bundestag auf eine offizielle Gedenkveranstaltung für die Anschlagsopfer. Eine zentrale Zeremonie sei im Bundestag nicht geplant, sagte ein Parlamentssprecher der Zeitung Münchner Merkur. Nach dem Amoklauf in München ohne islamistischen Hintergrund, bei dem im Juli neun Menschen getötet worden waren, hatten der bayerische Landtag und die Landesregierung der Opfer in einem Staatsakt im Landtag gedacht.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/bam

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   December 28, 2016 09:28 ET (14:28 GMT)- - 09 28 AM EST 12-28-16

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