11.11.2015 09:51:46

UPDATE/K+S kappt wegen Kalimarktschwäche Ergebnisprognose

   --K+S sieht 2015 weiter deutlichen Anstieg des EBIT I

   --Höhere Dividende wahrscheinlich

   --temporäre Schwäche bei Kaliumchlorid

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   Von Heide Oberhauser-Aslan

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Düngemittel- und Salzkonzern K+S hat im dritten Quartal dank eines guten Salzgeschäfts und günstigen Wechselkurseffekten den Umsatz noch kräftig gesteigert. Das operative Ergebnis litt allerdings unter der mittlerweile eingetretenen Abschwächung am Kalimarkt und fiel leicht zurück. In der Kali- und Magnesiumsparte ist das operative Ergebnis (EBIT I) deutlich zurückgefallen. Das Unternehmen sehe derzeit eine temporäre Schwäche bei Kaliumchlorid, sagte ein Sprecher. Das gute Salzgeschäft habe diese Schwäche im dritten Quartal nicht ganz ausgleichen können.

   Der Schwäche am Kalimarkt hat das Unternehmen jetzt auch bei seinem Jahresausblick Rechnung getragen. Das obere Ende der Ergebnisprognose EBIT I wurde auf 830 von zuvor 860 Millionen Euro leicht zurückgenommen. Erwartet wird jetzt ein Anstieg des EBIT I in einer Bandbreite von 780 bis 830 Millionen Euro, nach 641 Millionen Euro im Vorjahr. Das Erreichen der oberen Spanne war vom Unternehmen bereits im Oktober als anspruchsvoll bezeichnet worden. Auch beim Umsatz wurde die Jahresprognose leicht angepasst. Erwartet werden jetzt Erlöse zwischen 4,3 und 4,5 Milliarden Euro. Bislang hatte die Spanne 4,35 bis 4,55 Milliarden Euro betragen. Das Unternehmen stellte gleichzeitig eine höhere Dividende in Aussicht.

   In den Monaten Juli bis September kletterten die Erlöse noch um knapp 8 Prozent auf gut 891 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT I) ging leicht um 1,4 Prozent auf gut 132 Millionen Euro zurück. Das bereinigte Konzernergebnis erreichte im Quartal gut 89 Millionen Euro und damit knapp 17 Prozent mehr als im Vorjahr.

   In der Kali- und Magnesiumssparte ist das operative Ergebnis (EBIT I) im Quartal um knapp 17 Prozent auf knapp 93 Millionen Euro zurückgefallen. Die Erlöse kletterten noch leicht um 4,5 Prozent auf gut 471 Millionen Euro, was unter anderem günstigen Wechselkurseffekten geschuldet war. Das Absatzvolumen lag mit 1,52 Millionen Tonnen unter dem Vorjahreswert von 1,62 Millionen Tonnen.

   Seit dem zweiten Quartal haben sich die Preise für Kali- und Magnesiumprodukte wieder leicht abgeschwächt. Die rückläufige Nachfrage ist teilweise auf die geringere Kreditvergabe an Landwirte in Brasilien zurückzuführen. Die zunehmende Abschwächung der Währungen in den Schwellenländern und geringere Preise für Agrarrohstoffe haben im dritten Quartal zusätzlich zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung geführt und die Kaliumchlorid-Preise weiter unter Druck gesetzt. Das spürt auch K+S.

   Im dritten Quartal lag der Durchschnittspreis, den K+S für seine Kali- und Magnesiumprodukte erzielt, bei 309,8 Euro je Tonne, nach 310,4 Euro je Tonne im zweiten Quartal 2015 und 313,6 Euro je Tonne im Auftaktquartal des Jahres. Er lag aber immer noch deutlich über dem Vorjahr. Im dritten Quartal des Vorjahres lag der Durchschnittspreis nur bei 278,7 Euro.

   Gut lief es für K+S in der Salzsparte. Die Nachfrage nach Auftausalz in Nordamerika sei überwiegend gut gewesen, hieß es. Die Erlöse kletterten in der Salzsparte im Quartal um 14 Prozent auf knapp 382 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT I) verbesserte sich um knapp 75 Prozent auf gut 43 Millionen Euro.

   Die Investitionen sind im Quartal um 19 Prozent auf 350 Millionen Euro gestiegen. Der Großteil des Geldes entfiel auf das Legacy Projekt in Kanada und das Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz im hessisch-thüringischen Kalirevier.

   Beim Bau des neuen Kaliwerks in Kanada macht K+S weiter gute Fortschritte. Das Unternehmen sieht sich auf gutem Weg, wie geplant ab Sommer 2016 das Werk in Betrieb zu nehmen und dabei das Investitionsbudget von 4,1 Milliarden kanadischen Dollar einzuhalten.

   Händler zeigten sich nach den Aussagen von K+S etwas erleichtert. Zwar habe das Unternehmen das obere Ende der Jahresprognosespanne leicht gesenkt. Vor ein paar Wochen sei der Markt aber noch der Meinung gewesen, dass eine Gewinnwarnung unumgänglich sei, sagte ein Händler. Dass es nun aber nur mit der Senkung des oberen Endes getan sei, dürfte für Entspannung sorgen. Zudem liege das neue obere Ende mit 830 Millionen Euro für das EBIT I nunmehr genau auf den Konsensschätzungen. Damit habe sich K+S lediglich an die Erwartungen des Analystenkonsens angepasst. Auch die Aussage zu einer "leicht erhöhten" Dividende sei positiv. Nach der letzten Ausschüttung von 0,90 Euro lägen die Markterwartungen aber auch hier bereits höher bei 1,12 Euro.

   Mit den Zahlen und Prognosen schnitten die Kasseler zudem besser ab als Rivale Potash, der Ende Oktober wegen des Preisverfalls bei Düngemitteln seine Gewinn- und Umsatzprognose kräftig zurücknehmen musste. Zudem will der kanadische Konzern, der seine Übernahmepläne für K+S inzwischen aufgegeben hat, die Kapazitäten deutlich senken. Im dritten Quartal war der Potash-Gewinn um 11 Prozent auf 282 Millionen Dollar rückläufig. Die Erlöse waren um fast 7 Prozent auf 1,53 Milliarden Dollar zurückgefallen.

   (Mitarbeit: Michael Denzin)

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

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   November 11, 2015 03:21 ET (08:21 GMT)

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