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29.04.2013 20:48:31
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UPDATE: Handelsflaute und Umbau drücken Gewinn der Deutschen Börse
-- Sparmaßnahmen fressen Teil des Gewinns auf
-- Teilweise leichte Belebung des Marktumfelds im ersten Quartal
-- Anhaltende Unsicherheit erschwert weiterhin Prognose
(NEU: Aussichten für 2013, Hintergrund, Details)
Von Madeleine Nissen und Britta Becks
Der verhaltene Handel und Restrukturierungsmaßnahmen haben im ersten Quartal erwartungsgemäß auf den Gewinn der Deutschen Börse gedrückt. Allerdings machte der Frankfurter Börsenbetreiber ein leicht verbessertes Geschäftsumfeld aus. Dadurch lagen die Nettoerlöse in den ersten drei Monaten 2013 mit 484,3 Millionen Euro über denen der beiden Vorquartale, aber immer noch leicht unter dem Vorjahreswert von 506,9 Millionen Euro.
"In einigen Geschäftsbereichen hat sich im ersten Quartal 2013 das Marktumfeld gegenüber dem zweiten Halbjahr 2012 belebt, womit wir einen sequenziellen Anstieg der Nettoerlöse erzielten", sagte Personal- und Finanzvorstand Gregor Pottmeyer. Zudem habe die Deutsche Börse den Erlösbeitrag neuer Produkte weiter steigern können.
Wegen des anhaltend schwierigen Geschäftsumfelds hatte die Deutsche Börse im Februar angekündigt, den Rotstift anzusetzen. Jährlich will sie 70 Millionen Euro sowohl bei den Personal- als auch den Sachkosten einsparen. Der Hauptteil der Kosten für den Umbau in Höhe von 90 bis 120 Millionen Euro soll in diesem Jahr anfallen.
Was langfristig Sinn macht, schlägt zunächst einmal negativ ins Gewicht. So sank der Konzernüberschuss von Januar bis März auf 121,2 von 146,2 Millionen Euro. Darin schlugen sich auch die operativen Kosten nieder, die mit 295,3 Millionen deutlich über dem Vorjahreswert von 248,6 Millionen Euro lagen.
Darin sind auch die Kosten unter anderem für die jüngst angekündigten Einsparmaßnahmen enthalten. Diese Aufwendungen für Effizienprogramme beliefen sich im ersten Quartal auf rund 66 Millionen Euro. Bereinigt um diesen Einmaleffekt legten die operativen Kosten investitionsbedingt lediglich um 2 Prozent auf 229,5 Millionen Euro zu und lagen damit im Rahmen der Unternehmensplanung.
Der Markt gilt, trotz der Erholungstendenzen im ersten Jahresviertel, als nach wie vor schwierig. Gerade große Kunden wie Banken haben den Handel, insbesondere mit riskanten Anlagen, heruntergefahren, um das Eigenkapital nicht zu belasten. Weniger Handel an den Börsen ist die Folge.
Entsprechend vorsichtig gestaltet sich der Blick der Deutschen Börse in die Zukunft. Sollte sich das Kapitalmarktumfeld nicht spürbar verbessern, geht der DAX-Konzern für dieses Jahr weiterhin von einem rund siebenprozentigen Rückgang der Nettoerlöse auf rund 1,8 Milliarden Euro aus. In dem Fall würde sich der Konzernüberschuss zum Jahresende bei rund einer halben Milliarde Euro einpendeln.
Sollte sich das Umfeld dagegen aufhellen, rechnet die Deutsche Börse mit einem moderaten Erlösanstieg auf über 2 Milliarden Euro. Entsprechend würde der Konzernüberschuss 2013 mit rund 0,7 Milliarden etwas höher ausfallen als im Falle rückläufiger Nettoerlöse. Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Börse unterm Strich 645 Millionen Euro verdient.
Die Deutsche Börse sucht momentan nach Mittel und Wegen, ihre Position zu festigen. Der Versuch, sich durch Fusionen zu stärken, ist mehrfach gescheitert. Boden wieder gut machen will Vorstandschef Reto Francioni nun, indem er das Geschäft in Asien ausbaut. Dort sind die regulatorischen Anforderungen weniger streng als in Europa, was zu einem insgesamt lebendigeren Handel führt. Hiervon will auch die Deutsche Börse, teils mit Hilfe von Kooperationen, profitieren.
Kontakt zu den Autorinnen: madeleine.nissen@wsj.com; britta.becks@dowjones.com
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April 29, 2013 14:17 ET (18:17 GMT)
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