27.05.2015 18:17:45
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UPDATE/Griechenland und Gläubiger steuern auf Einigungsentwurf zu
--Tsipras sieht sein Land kurz vor einer Vereinbarung
--Auf Arbeitsebene beginnen Festlegungen für Reformen und Kürzungen
--Gespräche laufen bis mindestens Ende der Woche
(Neu: Details)
Von Nektaria Stamouli
ATHEN/BRÜSSEL (Dow Jones)--Griechenland steht nach Einschätzung von Ministerpräsident Alexis Tsipras kurz vor einer Einigung mit seinen internationalen Geldgebern. Die Unterhändler der Athener Regierung und der Gläubiger würden jetzt beginnen, die finale Liste der Reformvorhaben und Haushaltskürzungen festzulegen, die das Land für die Freigabe weiterer Kredite erfüllen muss, sagte ein hochrangiger griechischer Regierungsvertreter.
Die technischen Teams waren an diesem Mittwoch wieder in Brüssel zusammengetroffen, um die laufenden Gespräche fortzuführen. Es werde zudem einen kontinuierlichen Austausch zwischen Tsipras und den Staats- und Regierungschefs der Gläubigerländer geben, um eine Vereinbarung unter Dach und Fach zu bringen, so der griechische Offizielle. Die Verhandlungen dürften mindestens bis Ende der Woche weitergehen. Für Donnerstag ist ein Treffen der Eurozonen-Finanzminister geplant.
Allerdings verwies der Regierungsvertreter auch auf die bestehende Uneinigkeit zwischen den europäischen Institutionen und dem Internationalen Währungsfonds (IWF), was weiter ein Problem sei. Wäre eine Zustimmung des IWF nicht notwendig, ergänzte er, wäre eine Einigung bereits erzielt worden.
Die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) strebten nach seinen Worten einen Abschluss bis Ende des Monats an. Die IWF-Vertreter würden dagegen auf ein umfassendes Paket von Wirtschaftsreformen bestehen und lehnten einen Deal ab, der "quick and dirty" sei.
Aber auch Offizielle der EU betonten, dass für sie ein breitgefasstes Maßnahmenpaket notwendig sei, um tatsächlich zu einer Einigung zu kommen. Diese würde die weitere Finanzierung des Landes ermöglichen, zunächst in Form einer Erlaubnis der EZB für Griechenland, mehr kurzfristige Schuldtitel an die Banken des Landes zu verkaufen. Ohne eine Vereinbarung, so die EU-Vertreter, würden keine weiteren Gelder aus dem Hilfsprogramm an Griechenland freigegeben.
Zuvor hatte der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, gesagt, dass Griechenland und die Gläubigerseite noch ein Stück Weg bis zu einer Verständigung vor sich haben.
Nach Aussagen des Athener Regierungsvertreters sind die Einlagen bei griechischen Banken und das Bankensystem gesichert. Auch Tsipras sagte, für die Einlagen gebe es kein Risiko. Außerdem sollen Löhne und Gehälter weiter normal gezahlt werden.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/smh/jhe
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May 27, 2015 11:47 ET (15:47 GMT)
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