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03.05.2013 16:20:31

UPDATE: Fraport kommt bei Megaflughafen nicht zum Zug

   Von Kirsten Bienk

   Der Flughafenbetreiber Fraport kommt bei einem der größten Flughafenprojekte nicht zum Zug. Die Frankfurter unterlagen im Bieterwettstreit um den neuen Großflughafen in Istanbul. Den Zuschlag für den Bau und den Betrieb von einem der größten Flughafen der Welt erhielt das türkische Konsortium Cengiz-kolin-Mapa-Limak-Kalyon (Limak). Es bot 22,15 Milliarden Euro, wie aus der im Internet übertragenen Auktion hervorgeht.

   Fraport hatte in einer äußerst spannenden Auktion am Freitagnachmittag zwar mehr als 22 Milliarden Euro geboten. Schließlich gab der Vorstand aber den Kampf um das Großprojekt auf und beteiligte sich nicht mehr an der Versteigerung. Auch die beiden anderen Mitbewerber - TAV Airports und das Konsortium Yaris-Makyol - unterlagen.

   Fraport-Sprecher Robert Payne wollte die Informationen nicht bestätigen. Er warte noch auf Informationen aus der Türkei.

   Den Frankfurtern entgeht damit ein Geschäft, das in den nächsten Jahren erhebliches Wachstum verspricht. Fraport wäre auf einen Schlag in neue Dimensionen vorgestoßen. Die türkische Regierung will den größten Flughafen der Welt errichten und rund 150 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen. Istanbul soll zu einem international bedeutsamen Drehkreuz für die Luftfahrt werden.

   Fraport betreibt bereits seit Jahren mit der IC Ibrahim Cecen Yatirim Holding AS Terminals am Flughafen in Antalya. Dort entwickelt sich das Geschäft positiv. IC Holding wurde 1969 gegründet und ist unter anderem in den Branchen Bau, Energie, Tourismus und Infrastruktur aktiv. Diese Erfahrung hätte Fraport in Istanbul geholfen.

   Für ein größeres Engagement Fraports in der Türkei sprach aber nicht nur die gute Zusammenarbeit mit den Türken. Auch der Wirtschaftsraum reizt. "Insgesamt ist der Markt in der Türkei für uns von großem Interesse, zumal wir mit der Beteiligung in Antalya sehr positive Erfahrungen gemacht haben und wir mit der Entwicklung dort sehr zufrieden sind", hatte ein Fraport-Sprecher vor Ende der Auktion noch gesagt.

   Für den Frankfurter Flughafenbetreiber zahlen sich Engagements im Ausland immer mehr aus. Im vergangenen Jahr erzielte das im MDAX gelistete Unternehmen bereits ein Drittel des Betriebsgewinns außerhalb Deutschlands. 2005 waren es nicht einmal 5 Prozent. Der Ausbau dieses Geschäfts steht deswegen seit geraumer Zeit auf der Agenda des Vorstands. Regelmäßig schauen sich die Frankfurter Manager Privatisierungsvorhaben in aller Welt an. Sie beteiligen sich an Auktionen - überhöhte Preise will Fraport aber nicht zahlen.

   Auch im abgelaufenen Jahr hielt Fraport das Pulver trocken und unterlag im Bieterwettstreit bei Ausschreibungen in Brasilien und Portugal. Und beim neuen Großflughafen in Istanbul wollten die Frankfurter nun auch nicht zu hoch bieten.

   In der Nähe von Istanbul soll der neue Flughafen 77 Millionen Quadratmeter an der europäischen Schwarzmeerküste einnehmen. Die Kapazität dürfte bei Fertigstellung 150 Millionen Passagiere im Jahr betragen, wie Verkehrsminister Binali Yildirim im Januar mitteilte.

   Den aktuell größten Airport des Landes, den Flughafen Istanbul-Atatürk, passieren pro Jahr rund 45 Millionen Fluggäste. Der zweite Flughafen Istanbuls, Sabiha Gökcen auf der asiatischen Seite, bedient 15 Millionen Passagiere. Zum Vergleich: Über Atlanta, das weltweit größte Drehkreuz nach Passagieraufkommen, wurden 2012 rund 95,5 Millionen Fluggäste befördert. Europas Marktführer London Heathrow kommt auf 70 Millionen Passagiere und Frankfurt auf 57,5 Millionen. Nur etwas größer ist Dubai, der Airport auf der arabischen Halbinsel will seine Kapazität aber bis 2018 auf 90 Millionen Passagiere aufstocken.

   Die Türkei zählte 2010 und 2011 zu den am schnellsten gewachsenen Volkswirtschaften der Welt. Allerdings hat sich das Wachstum im letzten Jahr auf 2,2 Prozent abgeschwächt, was an der nachlassenden Binnennachfrage lag. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan will das türkische Bruttoinlandsprodukt im nächsten Jahrzehnt mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 5 Prozent verdreifachen.

   In den letzten Jahren haben Infrastrukturprojekte in der Türkei die Aufmerksamkeit vieler internationaler Investoren auf sich gezogen. Daten des Wirtschaftsministeriums zufolge betrugen die Direktinvestitionen aus dem Ausland 2012 rund 12,4 Milliarden US-Dollar, auf den Bausektor entfielen 1,34 Milliarden Dollar.

   Mitarbeit: Volkan Ictuerk

   Kontakt zur Autorin: kirsten.bienk@dowjones.com

   DJG/kib/kla/bam

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   May 03, 2013 09:50 ET (13:50 GMT)

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