19.02.2016 17:50:46
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UPDATE/Constancio: Weitere Stimuli bei März-Treffen der EZB möglich
-- EZB-Vizepräsident: Aber noch keine (Vor-)Entscheidung getroffen
-- Es sollen keine Erwartungen aufgebaut werden
-- Sorge um Zweitrundeneffekte bei Inflation
-- Erholung in Eurozone setzt sich fort, aber nicht spektakulär
(NEU: weitere Aussagen, mehr Details)
Von Michael S. Derby
NEW YORK (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte sich bei ihrer Sitzung im März laut ihrem Vizepräsidenten veranlasst sehen, weitere Stimulierungsmaßnahmen zu beschließen, wenn ihr das Vertrauen fehle, den Inflationsdruck verstärken zu können. Vítor Constancio machte zugleich aber deutlich, dass noch keine Entscheidung getroffen sei. Es solle auch nicht versucht werden, Erwartungen aufzubauen, dass es im März zu neuen Maßnahmen kommen werde.
"Wir haben noch nicht entschieden, dass wir agieren werden. Wir müssen dazu sicher sein, in welche Richtung die Inflation geht", sagte er bei einer Veranstaltung von Reuters in New York. Die EZB werde sich aber bemühen, künftige Entscheidungen besser zu kommunizieren. Sie müssten von den Marktteilnehmern verstanden werden und dürften keine Unruhe stiften. Bei den zusätzlichen Lockerungsschritten im Dezember sei es zu Missverständnissen auf beiden Seiten gekommen. Die Märkte hätten überreagiert, und die EZB hätte ihre Politikziele nicht so gut erläutert, wie sie es hätte tun sollen. Bei den Beratungen werden die Zentralbanker auch die Marktaussichten im Blick haben.
Das Inflationsziel von nahe 2 Prozent ist nach seinen Worten weiter auf dem richtigen Niveau. Allerdings sei es für die EZB sehr wichtig, Zweitrundeneffekte durch den Ölpreisschock zu verhindern, wenn diese auch die Erwartungen für die Zukunft beeinflussten. Er rechnet mit einem Anziehen der Eurozonen-Teuerung in der zweiten Jahreshälfte. Allerdings könnte es kurzzeitig noch zu einer negativen Inflationsrate kommen.
Insgesamt sieht er eine Fortsetzung der Konjunkturbelebung in der Eurozone. "Sie ist nicht spektakulär, aber sie setzt sich fort." Die Fundamentaldaten seien besser als die Märkte glaubten. Die wirtschaftlichen Risiken gingen nach unten, eine Rezession sei unwahrscheinlich.
Aus seiner Sicht sind die bisherigen Lockerungen der EZB effektiv gewesen. Ohne diese wäre das Wachstum in der Eurozone schwächer ausgefallen. Die abschließenden Ergebnisse seien zwar nicht so wie erhofft, aber dafür gebe es viele Faktoren.
Die europäischen Banken sind aus seiner Sicht derzeit unterbewertet. Er sieht zudem keine Belastungen der Profitabilität der Finanzhäuser durch die Geldpolitik der EZB.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/smh/kla/jhe
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February 19, 2016 11:18 ET (16:18 GMT)
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