26.11.2013 09:14:35
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UPDATE: Bayer will Krebsgeschäft mit Milliardenkauf stärken
-- Bayer will norwegische Algeta übernehmen
-- Bayer bietet Prämie von 27 Prozent auf Schlusskurs vom Montag
-- Übernahme hat Volumen von insgesamt 1,7 Milliarden Euro
(NEU: weitere Details, Hintergrund, Bayer-Kommentar, Marktreaktion)
Bayer will sich mit einer Milliardenübernahme im Bereich Krebsmedikamente verstärken. Der Pharmakonzern geht in Skandinavien auf Einkaufstour und will die norwegische Algeta kaufen. Die Leverkusener bieten für den Konzern aus Oslo 336 Norwegische Kronen oder umgerechnet 40,68 Euro je Aktie, was die Norweger insgesamt mit etwa 1,78 Milliarden Euro bewertet. Bayer und Algeta sind bereits gute Bekannte - beide Konzerne arbeiten schon seit Jahren in der Krebstherapie zusammen.
Um die Übernahme in trockene Tücher zu bekommen, bietet der DAX-Konzern einen kräftigen Aufschlag. Das von Algeta ASA am Dienstagmorgen genannte Gebot von 336 norwegische Kronen je Aktie stellt eine Prämie von 27 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag dar, als das Papier an der Börse in Oslo bei 264,60 Kronen aus dem Handel ging. Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium und ein positiver Abschluss sei unsicher, so Algeta.
Bayer teilte lediglich mit, dass es ein vorläufiges Gebot gibt. Zu Details wollte sich das Unternehmen zunächst nicht äußern.
Am Aktienmarkt wird die geplante Übernahme differenziert aufgenommen. "Das ist nur eine mittelgroße Übernahme, die leicht zu stemmen sein sollte", sagte ein Händler: "Vor allem weckt das Volumen von rund 1,7 Milliarden Euro keine Angst vor einer Kapitalerhöhung - das ist das wichtigste". Strategisch passe Algeta gut zu Bayer, zudem sei die Sparte der Anti-Krebsmittel ein Wachstumsmarkt, was den Aufschlag auf die Aktie rechtfertige. Die Analysten der DZ Bank raten dagegen zur Vorsicht: Die Übernahme seit zu teuer, da das Wachstumspotenzial der Norweger begrenzt sei.
Die beiden Unternehmen kooperieren bereits seit 2009 bei der Entwicklung und weltweiten Vermarktung der Krebstherapie Xofigo. Sie kommt unter anderem bei der Behandlung von Knochenmarkkrebs zum Einsatz. Bislang ist das Mittel nur in den Vereinigten Staaten zugelassen.
Der Kampf gegen den Krebs ist ein wichtiger Markt geworden. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 84 Milliarden Dollar mit Krebsmedikamenten umgesetzt. Nur mit Behandlungen des zentralen Nervensystems wurde laut Daten von EvaluatePharma mehr erzielt. Der Umsatz mit Krebsmitteln soll mit 8 Prozent pro Jahr schneller wachsen als der mit Präparaten für alle anderen Krankheiten und bis 2018 zum größten Markt der Pharmabranche werden.
Hersteller von Krebsmedikamenten sind deshalb auch sehr begehrt. So hat sich der US-Konzern Amgen Ende August den Krebsmittelspezialisten Onyx für mehr als 10 Milliarden US-Dollar gesichert. Auch Onyx ist ein Partner von Bayer, und schon damals hatten Experten vermutet, dass auch Bayer ein Übernahmeinteresse gehabt haben könnte. Die britische Astrazeneca übernimmt das US-Unternehmen Amplimmune für bis zu 500 Millionen Dollar. Im Juni vereinbarte Johnson & Johnson den Kauf des kleinen US-Pharmaunternehmens Aragon für bis zu 1 Milliarde Dollar.
Abgesehen von der Krebsmedikation hat Bayer in diesem Jahr schon die ein oder andere Übernahme getätigt. So kauften die Leverkusener den US-Verhütungsmittelhersteller Conceptus für rund 852 Millionen Euro. Auch in Deutschland hatte sich Bayer mit dem Darmstädter Familienunternehmen Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH verstärkt. Im Jahr zuvor hatte der Konzern das Tiermedizingeschäft von Teva sowie das Agrarunternehmen AgraQuest gekauft.
Die Offerte von Bayer war bereits durchgesickert. Die Frankfurter Rundschau hatte in der Nacht zum Dienstag berichtet, dass die Leverkusener die Übernahme von Algeta planen.
Mitarbeit: Michael Denzin, Natali Schwab, Klaus Brune und Matthias Goldschmidt
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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November 26, 2013 02:41 ET (07:41 GMT)
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